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2. März 2008, 17:23 Uhr
Gewalt
Zeugin schildert Messer-Attacke im Bus
Erneut ist in Berlin ein Busfahrer der Verkehrsbetriebe (BVG) angegriffen und schwer verletzt worden. Der 34-Jährige wurde am Samstagabend in einem Wagen der Linie M 29 an der Kreuzberger Oranienstraße niedergestochen. Claudia B.* erlebte den Vorfall hautnah und hat WELT ONLINE geschildert, was passierte.

Kurz nach 23 Uhr stand Claudia B. an der Bushaltestelle an der Ecke Oranienstraße/Lindenstraße als zwei junge Männer, die Claudias Schätzung nach 25 Jahre alt waren, aus der Richtung Checkpoint Charlie die Straße hinauf gelaufen kamen. Beide grölten und waren geradezu hysterisch, so Claudia. Sie pöbelten Claudia und einen Mann, der mit ihr an der Haltestelle wartete an, gingen dann aber weiter.


Zehn Minuten später kam der Bus und Claudia stieg ein. Zwei Stationen später waren die beiden jungen Männer wieder da, sie stiegen zu, gingen in dem Doppeldecker-Bus der Linie M 29 nach oben und begannen sofort wieder, laut zu werden und Fahrgäste zu beschimpfen.

An der Ecke Oranienstraße/Adalbertstraße wurde der Bus voller und der Busfahrer ging nach oben, um die beiden Randalierer zur Rede zu stellen. "Es wurde tierisch laut“ erzählt Claudia, der ganze Streit lief aber auf Türkisch ab, so dass sie nichts verstand.

Dann kam der Fahrer mit den beiden Männern herunter und die Situation eskalierte sofort. Die beiden Randalierer stießen den Fahrer herum und auf seinen Sitz zurück. Zwei junge Frauen im Alter von Ende 20, eine Deutsche und eine Spanierin, erzählt Claudia, wollten dem Busfahrer helfen und forderten die Männer auf aufzuhören. Doch die Randalierer stießen die beiden weg, wobei die Deutsche auf den Boden fiel. Daraufhin schlugen die Männer weiter auf die Frau ein, die sich schließlich vor der Tür des Busses wiederfand, wo sie mit dem Kopf auf den Bordstein schlug, so Claudia. Die Freundin eilte hinterher und auch der Busfahrer versuchte sogleich einzugreifen, als die Männer die Frauen angriffen. Sofort zückte daraufhin einer der vermutlich 25-Jährigen ein Messer und stieß es dem Fahrer von hinten in die Hüfte. dann rannten die Täter davon.


"Das ging alles superschnell“, sagt Claudia. "Alle waren wie vor Angst versteinert.“ Dann schrie der Fahrer auf "Hilfe ich blute", drückte aber noch geistesgegenwärtig den Alarmknopf des Busses. Mehrere Fahrgäste riefen die Polizei, die mit einem Notarzt sehr schnell am Ort war. Die Ärzte sagten noch am Ort des Geschehens, die Verletzung des Fahrers sei nicht lebensbedrohlich, sagt Claudia.
"Das Schlimmste ist zu sehen, dass man so machtlos ist“, sagt die Zeugin. "Man kann so schwer einschätzen, ob es eskaliert, und wenn, dann geht es so schnell, dass es letztlich zu spät ist, wenn man die Polizei ruft.“ Daher ist für sie nun klar, dass sie künftig auch bei kleinen Anzeichen von Randalen lieber gleich die Polizei rufen wird. "Lieber einmal mehr als zu wenig.“ Das gelte auch für die BVG-Mitarbeiter, ist Claudia überzeugt. Die Uniformjacke mache es für die Fahrer nicht sicherer, gegen solch gewaltbereite Menschen vorzugehen.

http://www.welt.de/berlin/article1748621/Zeugin_schildert_Me…
 
aus der Diskussion: Ausländerkriminalität - ein deutsches Tabuthema
Autor (Datum des Eintrages): LadyMacbeth  (02.03.08 21:26:16)
Beitrag: 3,977 von 8,340 (ID:33529663)
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