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Gewinn halbiert
Fortis leidet unter Abschreibungen
Die belgisch-niederländische Finanzgruppe Fortis reiht sich ein in die Liste der Banken, die wegen Fehlspekulationen am US-Hypothekenmarkt Abschreibungen in Milliardenhöhe verkraften müssen. Die Belastungen führten bei dem Institut Ende 2007 zu einem Einbruch des Netto-Gewinns um fast 50 Prozent auf 414 Millionen Euro. Das Ergebnis lag klar unter den Markterwartungen. Die Wertberichtigungen auf Investitionen in Ramschhypotheken (Subprime) bezifferte Fortis auf 1,5 Milliarden Euro.

Auf absehbare Zeit bleibe das Marktumfeld herausfordernd, erklärte Bankchef Jean-Paul Votron. Fortis werde die Turbulenzen aber überstehen und Lehren aus der Krise ziehen. So solle das Engagement in komplexe und riskante Schuldverschreibungen (CDOs) reduziert werden. Diese oft mit Ramschhypotheken besicherten Papiere haben wegen der Vertrauenskrise an den Finanzmärkten massiv an Wert verloren, was in den Bankbüchern weltweit zu Abschreibungen in dreistelliger Milliardenhöhe geführt hat.

Im Gesamtjahr sank der Gewinn um acht Prozent auf knapp vier Milliarden Euro. Der Rückgang wäre stärker ausgefallen, wenn nicht Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen zusätzliches Geld in die Kassen gespült hätten. So erzielte das Institut fast 950 Millionen Euro an Buchgewinn aus der Veräußerung des spanischen Gemeinschaftsunternehmens CaiFor. Zudem profitierte das Institut Ende des Jahres bereits von der Übernahme der niederländischen Bank ABN Amro. Der ABN-Ergebnisbeitrag betrug 179 Millionen Euro. Fortis war Teil des Konsortiums um die Royal Bank of Scotland, das das niederländische Geldhaus Ende 2007 für rund 70 Milliarden Euro übernommen und dann unter sich aufgeteilt hatte. Es war die größte Bankenfusion aller Zeiten.

Fortis-Chef Votron signalisierte, dass die Bank an einer weiteren Übernahme arbeite. Es gebe exklusive Verhandlungen, sagte er, ohne Details zu nennen. Fortis-Aktien reagierten zunächst mit Kursverlusten, erholten sich dann aber und drehten um gut zwei Prozent ins Plus. Analysten begrüßten, dass die Bank ihr Subprime-Engagement aggressiv und nicht zurückhaltend abschreibe. Dies stimme zuversichtlich für das laufende Jahr. Das Subprime-CDO-Portfolio beläuft sich Fortis zufolge nunmehr noch auf 2,9 Milliarden Euro.

@ Sturerbock : Ich auch

Gruß hope2
 
aus der Diskussion: Fortis - Valueaktie mit Wachstumsfantasie
Autor (Datum des Eintrages): hope2  (07.03.08 15:16:10)
Beitrag: 109 von 727 (ID:33579403)
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