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TeDaFax Pressemeldungen Interview


TelDaFax: Medien kritisieren Richterspruch
20.04./ Herbe Kritik der deutschen Medien an der jüngsten Entscheidung des Kölner Landgerichts: Per Einstweiliger Verfügung hatten die Richter die Telekom verpflichtet, TelDaFax wieder Zugang zum Telekom-Netz zu gewähren. "Ein Skandal", findet die Süddeutsche

TelDaFax: Medien kritisieren Richterspruch 20.04./ Herbe Kritik der Medien muss sich das Kölner Landgericht heute gefallen lassen. Das Gericht hatte die Deutsche Telekom per einstweiliger Verfügung verpflichtet, dem angeschlagenen Marburger Call-by-Call-Anbieter TelDaFax wieder Zugang zum Telekom-Netz zu gewähren – obwohl TelDaFax 90 Millionen Mark Schulden bei der Telekom hat. Als Skandal bezeichnet die Süddeutsche Zeitung den Richterspruch, "denn er ist eine Aufforderung an andere Netzbetreiber, bei akuten Finanzproblemen ähnlich zu verfahren und zunächst bei der Telekom Schuldenberge anzuhäufen, bevor man über ein mögliches Abstottern mit dem Ex-Monopolisten verhandelt". Die Entscheidung lasse zudem keinen realistische Möglichkeit erkennen, wie die Marburger ihre Schulden tilgen könnten. "Stattdessen hoffen die Richter auf ein Wunder, denn aus 20 Millionen DM Monatsumsatz dürften allenfalls einige Hunderttausend DM Gewinn übrig bleiben, aus denen die Tilgung am St. Nimmerleinstag erfolgen könnte", kommentiert die Zeitung.
Unter der Überschrift "Sterben auf Raten" bemerkt das Handelsblatt: "Jetzt will TelDaFax noch einmal einen letzt verzweifelten Versuch starten. Doch auch eine einstweilige Verfügung macht aus einem unprofitablen Unternehmen keine Goldgrube."
Die Entscheidung des Gerichts zeige deutlich, "dass die Deutsche Telekom eben kein ganz normales Unternehmen ist", meint der Bonner General-Anzeiger. "Während es für andere Firmen überhaupt keine Frage wäre, dass die Geschäftsbeziehung zu einem Wettbewerber sofort eingestellt wird, wenn dieser seine Rechnungen nicht bezahlt, kann die Telekom nach der Einstweiligen Verfügung nicht frei agieren." Und weiter schreibt die Zeitung: "Die Telekom kann sich wegen der Vorauszahlungen zwar sicher sein, dass TelDaFax keine neuen Schulden aufhäuft, bleibt aber bis auf weiteres auf den alten offenen Rechnungen sitzen." TelDaFax: Telekom geht gegen einstweilige Verfügung vor 19.04./ Der Marburger Telekommunikationsanbieter TelDaFax hat bei der Telekom Schulden in Höhe von rund 90 Millionen Mark. Das Landgericht Köln hat am 17. April im Rahmen einer einstweiligen Verfügung der Deutschen Telekom aufgegeben, TelDaFax wieder Zugang zum Netz der Deutschen Telekom zu gewähren.
Die einstweilige Verfügung ist der Deutschen Telekom noch nicht zugestellt und damit auch noch nicht wirksam. Die erneute Netzzusammenschaltung ist an Auflagen gebunden: So muss TelDaFax wöchentlich eine Vorauszahlung von fünf Millionen Mark an die Deutsche Telekom überweisen. Zusätzlich muss das Unternehmen pro Woche eine Million Mark auf ein so genanntes "Anderkonto" bei einem Rechtsanwalt oder einem Notar einzahlen.
Die Deutsche Telekom wird der Aufforderung des Gerichts nachkommen und TelDaFax ans Netz schalten, sobald die Zustellung der einstweiligen Verfügung erfolgt ist und die gerichtlichen Auflagen erfüllt sind. Sie hat bereits heute ihrerseits rechtliche Schritte gegen die einstweilige Verfügung eingeleitet.
Vor der Abschaltung hatte die Deutsche Telekom intensive Gespräche mit dem Marburger Telekommunikationsanbieter TelDaFax geführt. Trotz intensivster Verhandlungen konnte das insolvente Unternehmen keinen tragfähigen Schuldentilgungsplan für die sich derzeit auf rund 90 Millionen Mark belaufenden Verbindlichkeiten vorlegen. Die Deutsche Telekom hatte daraufhin am Donnerstag, 5. April, um 12 Uhr die Verbindungen zu TelDaFax endgültig abgeschaltet. Verantwortung gegenüber Aktionären" 05.04./ Heute mittag schaltet die Deutsche Telekom die Verbindungen zum Telekommunikations-Anbieter Teldafax endgültig ab. Der Call-by-Call-Anbieter hat Insolvenz beantragt und derzeit laufende Verbindlichkeiten gegenüber der Telekom in Millionenhöhe. Die Online-Redaktion befragte zu diesem aktuellen Thema Technik Netze Vorstand Gerd Tenzer.
Online-Redaktion: Warum schalten wir das Netz von Teldafax erst jetzt ab? Das Unternehmen schreibt doch schon seit einem Jahr rote Zahlen.
Gerd Tenzer: Wir haben über die gesamte Zeit hinweg versucht, eine gemeinsame Lösung zu finden mit dem Ziel, für uns und Teldafax einen akzeptablen Ausweg zu finden. Insolvenz ist die schlechteste Lösung für beide Seiten. Doch leider war dies nicht mehr zu verhindern.
Online-Redaktion: Warum geht die Deutsche Telekom nicht auf das Angebot der neuen Teldafax-Mutter World Access Inc. ein, genügend Finanzmittel zur Verfügung zu stellen?
Gerd Tenzer: Wir haben mehrere Tage, zum Teil bis tief in die Nacht hinein, verhandelt. Ein tragbares Angebot wurde uns jedoch nicht vorgelegt. Wir mussten nun einfach einen Schlußstrich ziehen, weil wir eine Verantwortung gegenüber unseren Aktionären haben. Jeder weitere Tag hätte den Schuldenstand weiter in die Höhe getrieben.
Online-Redaktion: Wie genau sieht das Procedere aus, wenn absehbar ist, das ein Anbieter seine Rechnungen nicht mehr begleichen kann?
Gerd Tenzer: Zunächst besteht für den jeweilige Anbieter natürlich die Möglichkeit, aktiv auf uns zu zukommen und uns über die Schwierigkeiten zu informieren. So könnte im Vorfeld ein Lösungsansatz gefunden werden. Geschieht dies nicht, läuft das Mahnverfahren dann in drei Stufen mit unterschiedlichen Zahlungszielen ab. Nach intensiven Gesprächen mit dem Anbieter kann erst am Ende dieser Kette die Kündigung der Leistung stehen.
Online-Redaktion: In der Presse konnte man lesen, die Telekom trage eine Teilschuld an den Pleiten der Call-by-Call-Anbieter. Sie nutze ihre marktbeherrschende Stellung aus.
Gerd Tenzer: Diese Darstellung ist absolut falsch. Die Regulierungsbehörde hat die Preise für die Vorprodukte festgelegt. Damit entsteht eine einheitliche Kalkulationsgrundlage für alle Anbieter. Die Geschäftsmodelle, die Produkte, der Vertrieb und die Endkundenpreise unserer Wettbewerber liegen nicht in unserer Hand. Die Verantwortung dafür und für den wirtschaftlichen Erfolg trägt allein das jeweilige Unternehmen. Niemand würde auf die Idee kommen, einen eventuellen Gewinn ebenfalls der Deutschen Telekom zu zuschreiben.


nix für ungut
 
aus der Diskussion: Teldafax - Landgericht, das Urteil der Bauern
Autor (Datum des Eintrages): Siede  (23.04.01 20:04:32)
Beitrag: 32 von 139 (ID:3371097)
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