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Die Abgeltungssteuer steuersystematisch eine Katastrophe.
Wenn man der Meinung ist, daß Steuern eine Lenkungswirkung haben sollen und dieser Meinung ist die deutsche Politik in vielen Bereichen ( Ökosteuer, Tanaksteuer, Einkommenssteuer usw.), dann ist es geradezu absurd, wenn man die Besteuerung von Kapitalerträgen so verändert, daß Fremdkapital ( Zinsanlagen) steuerlich günstiger und Eigenkapital ( Aktienanlagen) ungünstiger gestellt werden.

Die größten Gewinner der Abgeltungssteuer sind Menschen mit einem hohen persönlichen Einkommenssteuersatz, die ihr Vermögen überwiegend festverzinslich anlegen und die größten Verlierer sind diejenigen, die langfristig für ihr Alter in Form von Aktienfondssparplänen u.ä. vorsorgen. Insofern kann man sogar von einer Strafsteuer für private Altersvorsorge sprechen. Vor allem der Wegfall der Spekulationsfrist wirkt sich hier sehr negtativ aus.
Sie hätte durchaus auch nach Einführung einer Abgeltungssteuer beibehalten werden können. Daß man es nicht getan hat, zeigt sehr deutlich, daß es der Staat eben gerade auf solche langfristigen Anlagen abgesehen hat.

Eine faire, steuersystematisch brauchbare Lösung , wären zwei Steuersätze gewesen. Pauschal 30 % auf Zinseinnahmen und 15 % auf Kursgewinne und Dividenden, bei Beibehaltung der einjährigen Spekulationsfrist. So hätte man auf der einen Seite Anlagen in Eigenkapital gefördert und andererseits die private Altersvorsorge gestärkt.
Es wäre auch " sozial " gerechter gewesen, was in Deutschland ja sonst immer als besonders wichtig angesehen wird.
 
aus der Diskussion: Fast zwei Drittel der Deutschen haben noch nie von der Abgeltungssteuer gehört!!!!
Autor (Datum des Eintrages): susi_rules81  (05.04.08 18:34:53)
Beitrag: 41 von 47 (ID:33817836)
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