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07. April 2008

Elektronikgeschäft drückt Buch.de-Bilanz
von Dr. Matthias Hell


Mit der Übernahme der Internetshops Flexist und Alphamusic im vergangenen September wollte der Etailer Buch.de in den wachstumsstarken Onlinemarkt für IT-Waren einsteigen. Doch bisher bescherte die Akquisition dem Unternehmen vor allem eines: steigende Kosten.

Der Etailer Buch.de tut sich mit dem Geschäft im Elektroniksegment schwer. Als der Etailer Buch.de im September 2007 die Onlineshops Alphamusic.de und Flexist.de übernahm, hatte das von den Medienkonzernen Bertelsmann und Thalia betriebene Unternehmen vor allen ein Ziel: »Die Potenziale der stark wachsenden Segmente Büro- und Elektronikartikel zu erschließen«, wie der Ende März vorgelegte Bericht für das Geschäftsjahr 2007 nochmals festhält. Die Realität sieht derzeit jedoch anders aus: Mit einem EBIT von 1,5 Millionen Euro lag Buch.de im vergangenen Jahr deutlich unter dem selbstgesteckten Ziel von 1,9 bis 2,3 Millionen Euro. Für das enttäuschende Ergebnis macht der Geschäftsbericht unter anderem »Anlauf- und Integrationskosten für die akquirierten Gesellschaften« verantwortlich.
Doch deutet einiges darauf hin, dass nicht nur kurzfristige Übernahmekosten auf das Geschäftsergebnis von Buch.de drücken: So erzielte Alphamusic in dem in der Bilanz aufgeführten Zeitraum von August bis Dezember 2007 bei einem Umsatz von 1,29 Millionen Euro lediglich einen Überschuss von 4.283 Euro. Bei Flexist steht Einnahmen von 893.000 Euro sogar ein Fehlbetrag von 107.626 Euro sowie ein negatives Eigenkapital in Höhe von 82.123 Euro gegenüber. Zudem legen diese Werte den Schluss nahe, dass Alphamusic/Flexist im vergangenen Jahr hinter den 2006 erzielten Jahresumsatz von 6,4 Millionen Euro zurückfielen.

Buch.de stellt sich nun die schwierige Aufgabe, sowohl den Umsatz wie auch den Gewinn im Geschäft mit Elektronikartikeln zu steigern – und dass bei der bekannt schlechten Margensituation in dem Segment. Immerhin hat der Etailer für die Übernahme von Flexist und Alphamusic einen Kaufpreis von 1,06 Millionen gezahlt. 2007 machte das Geschäft mit Elektro- und Büroartikeln jedoch nur 1,5 Prozent des Buch.de-Gesamtumsatzes von 65 Millionen Euro aus.
 
aus der Diskussion: Buch.de Kursziel 6,09 €
Autor (Datum des Eintrages): skylounge  (07.04.08 21:58:20)
Beitrag: 508 von 667 (ID:33830948)
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