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... Immerhin soll es eine dreidimensionale Ortsbestimmung mit Abweichungen innerhalb von vier Metern möglich machen. Laut der European Space Agency (ESA) bietet GPS dagegen nur eine Genauigkeit von etwa 15 bis 20 Metern. ...

... Als so genanntes "Alleinstellungsmerkmal" und damit zur Begründung, warum die EU weitere 3,4 Milliarden Euro für Galileo ausgeben soll, taugt all das allerdings nicht. Außerdem bietet GPS bekanntlich seine Informationen kostenlos an, während die Daten von Galileo je nach ihrer Qualität entweder frei zugänglich ("Open Service") oder kostenpflichtig angeboten werden. Die Galileo-Betreiber wollen dafür ihren zahlenden Kunden die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des Signals garantieren – aber inwieweit diese Garantie in einem Schadensfall (etwa bei einem Zugunglück einer mit Galileo ausgerüsteten Eisenbahn) greifen würde, ist unklar. Bisher zumindest gibt es noch keine Geschäftsmodelle, die auf die so genannten "Commercial Services" zurückgreifen würden.

Die in Potsdam anwesenden Vertreter der Industrie zeigten denn auch wenig Enthusiasmus für die "nicht-sicherheitskritischen Anwendungen" von Galileo. Eigentlich läge besonders der Einsatz in der Logistik nahe. Aber weder im Schienenverkehr noch im Warentransport allgemein scheint die verbesserte Satellitenortung für die kommende Entwicklung entscheidend zu werden – außer wenn sie mit Sensortechnik und Funkidentifikation kombiniert wird. Die entsprechenden Systeme wiederum sind bisher aufwändig und teuer und sind außerdem nicht standardisiert, was Logistikunternehmen erlauben würde, die Waren während des ganzen Transports zu verfolgen. ...

... Aus der EU-Kommission kamen in der Vergangenheit immer wieder extrem optimistische Prognosen über die wirtschaftliche und soziale Bedeutung von Galileo. Über 110 000 neue Arbeitsplätze würden so entstehen. Der Weltmarkt für Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Satellitennavigation wachse jährlich um etwa 25 Prozent, deshalb sei im Jahr 2025 ein Marktvolumen von bis zu 400 Milliarden Euro zu erwarten. Auf keinen Fall soll Galileo ein Zuschussbetrieb werden. ...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27880/1.html

Okay, wo ist jetzt das Problem?

Doch wohl nicht die Ausgabe von 3,4 Milliarden Euro für eine europaweites innovatives und fortschrittförderndes Projekt? In Europa werden jede Woche unzählige Milliarden Euro aufgrund falscher Strukturen unnötig verbrannt.

Um ein korruptes und dem Untergang geweihtes Finanzsystem noch ein paar Jahre zu erhalten ist keine Milliarde zu schade aber bei einem offensichtlich sinnvollen Projekt, das sogar noch Geld einbringen kann, dreht man jeden Cent um? Geht's noch? Noch ja, aber wie lange wohl noch?
 
aus der Diskussion: Im Vergleich zum GPS ist Galileo ein Quantensprung
Autor (Datum des Eintrages): HeWhoEnjoysGravity  (12.05.08 07:33:38)
Beitrag: 1 von 43 (ID:34073885)
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