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Erdbeben in Sichuan
Wichtige Agrarprovinz
< zurück 14.05.2008 , Ausgabe: 38 , Seiten: 41 , Rubrik: AUSLAND

Das verheerende Erdbeben im Südwesten Chinas hat an den Festlandbörsen in Schanghai und Shenzhen zu Kursabgaben geführt. Der CSI-300-Index, der die 300 wichtigsten Aktien der vornehmlich für Inländer zugänglichen A-Aktienmärkte zusammenfasst, schloss am Dienstag 1,4% tiefer auf 3851,69; der breiter gefasste A-Aktienindex der Börse Schanghai verlor 1,8%.
Besonders schwer betroffen vom Erdbeben war die Provinz Sichuan, in der es am Dienstag zu weiteren Nachbeben kam. Die beiden wichtigsten Wirtschaftszentren der Region, Chengdu und Chongqing, erlitten zwar Schäden, kamen aber vergleichsweise glimpflich davon. Erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde das rund 160 km von der Provinzhauptstadt Chengdu entfernte Wenchuan County, das Epizentrum des Bebens.
Wenchuan trug im vergangenen Jahr gemäss dem US-Wertschriftenhaus Morgan Stanley 0,01% zu Chinas Wirtschaftsleistung bei; Sichuan steuerte 4,2% zum Bruttoinlandprodukt bei. Mit Blick auf die Industrie gehört die sehr bergige Provinz Sichuan nicht zu den wirtschaftlich wichtigsten Landesteilen Chinas. Zu Versorgungsengpässen und Logistikproblemen für die gesamtchinesische Industrie sollte es daher nicht kommen. Die Region ist aber für ihre Agrarwirtschaft bekannt; sie ist in dieser Hinsicht eine der führenden Provinzen im Riesenreich. Reis und Getreide beispielsweise gehören zu den bedeutendsten Grundnahrungsmitteln, die in Sichuan angebaut werden.
Zudem ist die Provinz bekannt für die Schweineaufzucht und Schweinefleischverarbeitung. Auf diesem Gebiet ist sie im innerchinesischen Vergleich führend. Farmen sind zwar von Erdbeben im allgemeinen materiell weniger betroffen, aber Schlachthöfe, Fleischverarbeitungsbetriebe und die Zufahrten zu solchen Unternehmen könnten nun teilweise zerstört oder arg beschädigt sein.
Die in Sichuan zu erwartenden Störungen in der Agrarwirtschaft treffen China zu einer Zeit, in der sich die Lebensmittel erheblich verteuern, und sich die Regierung deshalb schon gezwungen sah, Preiskontrollen auf Grundnahrungsmittel einzuführen. Volkswirte gehen davon aus, dass Produktionsausfälle oder -unterbrechungen der Inflation weiteren Schub verleihen werden. Allerdings wird mehrheitlich erwartet, dass es sich dabei nur um einen kurzfristigen Effekt handelt, vergleichbar mit der Teuerung nach den schweren Schneestürmen, die China zu Jahresbeginn heimsuchten. In der Regel haben solche Naturkatastrophen wie jetzt Sichuan keinen längerfristig belastenden Einfluss auf die Börsen.TP
www.fuw.ch
 
aus der Diskussion: Bei Kali & Salz (716200) sind größere Kursverluste zu erwarten !!!
Autor (Datum des Eintrages): redbulll  (14.05.08 23:21:54)
Beitrag: 2,099 von 13,283 (ID:34096199)
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