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[posting]34106535[/posting]farniente,

das ist wirklich prima von Dir, dass Du mir helfen willst, aber laß erst mal Dir selbst helfen, einige Begriffe auf die Reihe zu bekommen.

Bei der Auslandsverschuldung der USA per 2006 habe ich komplett andere Zahlen als Du. Diese belief sich nämlich auf 12,7 Billionen US$ und nicht auf 1,8 Bio. Euro (2,43 Bio. US$), wie Du schreibst.

Du scheinst das mit der Nettoauslandsverschuldung zu verwechseln, die 2006 bei gut 2,7 Bio. US$ lag, d.h. die US-Auslandsgläubiger Position belief sich auf 10 Bio. US$ (12,7 - 10 - 2,7).

Diese 2,7 Bio. US$ machen gut 22% des US BIP aus, was nun wirklich keine bedrohliche Größe ist, wenn man sich NZL mit 90%, Spanien mit über 40% anschaut u.v.a.m.

Wichtig ist aber in diesem Zusammenhang auch die Kapitalertragsbilanz (eine Unterbilanz der Leistungsbilanz), welche die Kapitalerträge aus den o.g. Forderungen und Verbindlichkeiten gegeneinanderrechnet und siehe da - die USA erzielten in 2006 einen Überschuß von 43 Mrd US$, d.h. die Auslandsschulden der USA sind niedriger verzinst als die Ausländerschulden bei den USA.

Bei Dir schwingt immer so mit, als würde die USA zwangsläufig auf Kredit anderer leben. Das ist eine Theorie - google mal zum Thema "Erklärungsansätze von Leistungsbilanzdefiziten" ist ganz interessant...

Neu ist für mich auch, dass die USA Kreditkartenschulden besitzt, die sie verkaufen könnte. Ich gehe eher davon aus, dass Banken auch Kreditkartenforderungen verbrieft haben und auch diese Derivate weltweit vertrieben haben. Aber Du recherchierst da ja noch...

Art
 
aus der Diskussion: Finanzmarktkrise - folgt nun die Inflation? (Der Geldabwurf)
Autor (Datum des Eintrages): Art Bechstein  (16.05.08 22:06:55)
Beitrag: 28 von 268 (ID:34114696)
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