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[posting]34135894[/posting]Den Zusammenbruch des Kommunismus haben wir alle begrüßt. Durch ihn ist aber im Westen ein notwendiges Korrektiv weggefallen - die (in dieser Ausprägung höchst unattraktiven) Idee eines alternativen Wirtschaftssystems. Aber selbst in dieser Ausprägung zwang es die Politik, die soziale Komponente stärker zu betonen.

So könnte man das sehen. Allerdings habe ich nicht in Erinnerung, daß auch nur eine der Errungenschaften dieses alternativen Wirtschaftssystems hier im Westen jemals irgendeine Anziehungskraft - und damit einen Zwang, sich damit unserereins auseinandersetzen zu müssen - entfaltet hätte.

Das probölem scheint mir eher darin zu liegen, daß die Erzeugung der Vorstellung von Gleichheit und Gerechtigkeit sich vortrefflich für die Fehlleitung der Vorstellungen der Menschen eignet.

Darauf beruht der Kommunismus, und auch der Sozialismus.

Richtigerweise sollte es in einer Demokratie 2 Strömungen geben, die gegeneinander antreten, und dabei genau das bewirken, was Du oben vermutet hast: Aus der Gegenüberstellung rivalisierender Ansätze resultierenden Einfluß auf das politische udn gesellschaftliche Handeln.

Das haben wir aber nicht. Egal welche Parteien welcher Ausrichtung Du heranziehst, sie unterscheiden sich nicht in ihrem Handeln. Sie unterscheiden sich allenfalls darin, welche Vorstellungen sie in den Köpfen zu erzeugen verstehen.

Tatsächlich ist die Merkel so wenig eine konservative politikerin, wie Schröder das gemacht hat, was Sozialdemokratische politik sein sollte.

Schröder, dessen SPD hat dafür ja auch seine Quittung erhalten, vor allem in NRW, in der NRW- Wahl, welche die Linke dann etabliert hat, mit übrigens genau dieser Erklärung. Nun ist die SPD konsequenterweise - sie verweigert die Ausfüllung ihres Stammplatzes im politischen Gefüge, ein Beck ist der falsche Mann, dies aufzulösen - auf dem Wege in die verdiente Bedeutungslosigkeit.

Ob auch der CDU unter Merkel dieses hochverdiente Schicksal droht, ist leider zu bezweifeln. Auf jeden Fall hat diese Frau mit einem konservativen Politik- Ansatz nichts zu tun. Sie weiß nicht einmal, was das ist. Damit fällt die Voraussetzung zum Funktionieren der Demokratie weg. Wir habenkeine 2 sich im Wettstreit gegenüberstehende politischen Lager in der BRD, die man abwechselnd an die Macht bringen kann, um die Fehlentwicklungen der Vorgänger beseitigen zu können, und jeweils Neues zu wagen, um die Gesellschaft an die Zukunft anpassen zu können.

Die Deutschen sind keine Demokraten, sie haben das demokratische Prinzip nicht verstanden. Machtwechsel durch Wahlen, um Veränderungen herbeiführen zu können.

Nein, wir leiden nicht darunter, daß wir das korrektiv des Sozialismus, der DDR verloren haben. Wir leiden darunter, daß bei uns mehr oder weniger alle mehr oder weniger große Planwirtschafter sind. Erfolgsmodelle der Planwirtschaft befinden sich an jeder Ecke dieses Staates. Staat, Regulierung, wohin man schaut.

Wur befinden uns längst in den Händen von Sozialisten, udn nur die wirtschaftlichen Erfolge, die unsere Wirtschaft im unregulierteren Ausland feiert verschafft uns die Möglichkeit, unter beträchtlichem Ächzen diesen Wahnsinn aufrechtzuerhalten, ja weiterzutreiben.

Besserung ist nicht in Sicht.

Es gibt keine Alternativen, also auch keine zu Merkel. Die Partei der Nichtwähler wird wachsen, aber das hilft auch nicht weiter.

Gott sei Dank erwischt es im Herbst die CSU, die dafür bezahlen wird, sich von Stoiber , und damit von einem konservativen Politikansatz, unbedingt trennen mußte. Eingetütet von den Landtagsabgeordneten der CSU, was beweist, wie strohdumm selbst solche Abgeordneten sind. Immerhin haben sie nicht gleich auf Seehofer umgesattelt.
 
aus der Diskussion: Neues von Lafontaine
Autor (Datum des Eintrages): Monald  (21.05.08 14:55:20)
Beitrag: 24 von 44 (ID:34142802)
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