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Interessanter Thread.
Mein Scherflein dazu hier - ein reiner Zufallsfund. Ich bin kein Mitglied dieses Vereins und habe keine Ahnung, ob es ihn überhaupt noch gibt! Aber die Idee finde ich interessanter denn je, siehe die von mir gefetteten Sätze. Vielleicht waren die Leute ihrer Zeit ein wenig voraus...


>Solar Car Sharing

Informationen zum Projekt

Der Verein
Der gemeinnützige Verein zur Förderung regenerativer Energien wurde im Herbst 1997 von Menschen gegründet, die sich für eine vermehrte Nutzung der erneuerbaren und somit ökologischen Energiequellen einsetzen wollen. Sitz des Vereins ist Hamburg-Bergedorf. Unser erstes Projekt haben wir im Juni 1998 realisiert - eine über Spenden und Privat-Darlehen finanzierte Solarstromanlage auf dem Lichtwarkhaus, einem öffentlichen Gebäude, in Bergedorf.

Das neue Projekt: SolarCarSharing
Mit unserem neuen Projekt wollen wir zwei Konzepte zusammenführen, die die Umwelt entlasten - durch die gemeinsame Nutzung (CarSharing) eines Solarautos:

CarSharing:
Die Idee des CarSharing ist nicht neu - sie wird bereits in fast allen Städten Deutschlands und auch in Europa (insgesamt 250 Stationen) mit Erfolg praktiziert. Die Autos werden von vielen genutzt - aber nur dann, wenn das Auto gebraucht wird. Und bezahlt wird auch nur dann, wenn es benutzt wird. Das hat Vorteile - für jeden einzelnen und für die Umwelt: Weniger Ressourcenverbrauch durch weniger Autos, weniger Parkplätze, und weniger Schadstoffemissionen.

Solarautos:
Alltagstaugliche "Solarfahrzeuge" sind eigentlich keine echten Solarmobile (mit Solarzellen auf dem Dach), sondern Elektroautos, die mit Solarstrom fahren. Erst durch diese Kombination von Elektrofahrzeug und regenerativer Stromerzeugung werden E-Mobile zu wirklichen "Zero-Emission-Vehicles", d.h. Fahrzeuge, die bei der Nutzung keinerlei Abgase erzeugen.
Um die Jahrhundertwende gab es mehr Elektroautos als Autos mit Verbrennungsmotor. "Sie waren die Luxus-Autos der Vornehmen, da sie leise, abgasfrei und ohne Hilfskräfte (fürs Anlassen) fahren konnten." Seit 1896 wurden Elektroautos - bereits mit einer Reichweite von 60 km - als Taxis eingesetzt. Trotz der zahlreichen Vorteile der Elektromobile setzten sich mit der Erfindung des elektrischen Starters 1912 die Benzinautos immer weiter durch. Mit der Erschließung grosser Erdölvorkommen in Texas wurde ab 1901 Benzin allgemein verfügbar. Benzinautos zeichneten sich durch einen niedrigeren Preis und eine grössere Reichweite aus und liessen Elektroautos schon bald in Vergessenheit geraten. *

* Quelle: Solarmobil Mitteilungen, I+II/97

Verein zur Förderung regenerativer Energien e.V.
Auf dem Elektrofahrzeugmarkt hat sich, besonders in den letzten Jahren, viel getan. Inzwischen gibt es neben umgerüsteten, konventionellen Autos, die einen Elektromotor unter einer herkömmlichen Karosserie besitzen und verhältnismässig schwer sind, speziell entwickelte Elektrofahrzeuge. Mit den leichteren Karosserien, z. B. aus Verbundfaserkunststoff, lassen sich grössere Reichweiten pro "Tankfüllung" erzielen. Aus technischer Sicht sind Motoren und Batteriesysteme ausgereift.
Dank dieser Entwicklungen können Elektroautos heutzutage eine Renaissance erleben. Gerade in Städten, wo einerseites das Lokalklima durch die Abgase der Automassen gefährdet ist, andererseits aber keine grossen Strecken zurückgelegt werden müssen, stellen E-Mobile eine interessante Alternative zu benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeugen dar. Dazu kommt, dass sie - wenn auch die Anschaffungskosten etwas höher liegen - im Betrieb den "Benzinern" bei weitem überlegen sind. Die ersten 5 Jahre sind z.Zt. Kfz-steuerfrei, danach ist nur die Hälfte der Steuern zu bezahlen. Und dank des niedrigen Verbrauchs von umgerechnet 1,0-1,5 l pro 100 km sind sie im Betrieb unschlagbar günstig.
In welchem Rahmen Elektromobile eine umweltverträgliche Alternative zum jetzigen Kfz-Verkehr darstellen, wollen wir zur Diskussion stellen. Eine offene Frage ist z. B., ob Elektrofahrzeuge in der Gesamt-Ökobilanz herkömmlichen Fahrzeugen tatsächlich überlegen sind. Daneben wollen wir prüfen, ob sich Elektromobile, die häufig nachgeladen werden müssen, für CarSharing eignen.
Das Projekt wird von der Fachhochschule Bergedorf, Fachbereich Umwelttechnik, wissenschaftlich begleitet.
Wir wollen durch das Angebot, ein Elektromobil auszuleihen und in der Praxis zu testen, dieser Technik zu mehr Akzeptanz verhelfen.

Das Konzept
Das Projekt umfasst den Kauf eines Elektroautos, einer dem Verbrauch entsprechend dimensionierten Solarstromanlage sowie ggf. einer Stromtankstelle. Die am Projekt Teilnehmenden (die genauen Formalitäten müssen noch festgelegt werden) können - nach Rücksprache und Bezahlung einer Kilometerpauschale - das Elektroauto ausleihen.
Für den Bau der Photovoltaikanlage werden wir nach Möglichkeit die Förderung der HEW in Anspruch nehmen. Der Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. An einer Solartankstelle können die NutzerInnen das Gemeinschaftsfahrzeug "betanken". Über das Jahr gesehen muss dabei die Menge des erzeugten und des abgegebenen Stroms gleich sein.
Als ersten Schritt wollen wir durch eine Umfrageaktion (sh. beigelegten Fragebogen) ausloten, welche Anforderungen an ein CarSharing-Projekt gestellt werden, wie hoch die Akzeptanz und die Beteiligungsbereitschaft ist. Ferner sind Veranstaltungen zu diesem Thema geplant, in denen wir die verkehrspolitischen Aspekte unserer Idee diskutieren wollen.
Danach werden wir mit der detaillierten Ausarbeitung des Konzeptes beginnen. Dazu gehört die Auswahl eines Fahrzeuges nach technischen, ökonomischen und ökologischen Aspekten, ein Finanzierungsplan sowie die genaue Festlegung der Teilnahmebedingungen. Der Kauf des Elektroauto sowie die Installation der dazugehörigen Solarstrom-Tankstelle ist für 1999 vorgesehen.
Eine umfassende Dokumentation sowie ein Erfahrungsbericht sollen später veröffentlicht werden.

Oktober 1998

Verein zur Förderung regenerativer Energien e.V.
z. Hd. Annette Vollmer
Mohnhof 20 Haus 3
21029 Hamburg

Tel. 040/721 94 93
Fax 040/724 28 20
Kontonr. 166 188-204, Postbank Hamburg, BLZ 200 100 20<
 
aus der Diskussion: Alternativen zu Öl
Autor (Datum des Eintrages): cabinda  (01.06.08 22:44:17)
Beitrag: 19 von 683 (ID:34214313)
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