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[posting]34234049[/posting]Die niedrigen Preise mit einem Schulterzucken zur Kenntnis zu nehmen und auf die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage zu verweisen, ist arg kurz gedacht, schon weil eine Kuh im Gegensatz zu einer Produktionslinie keinen Knopf zum Ausschalten besitzt. Der so genannte �Schweine-Zyklus�, der übliche Kreislauf von steigender Nachfrage, steigenden Preisen, Ausweitung der Kapazitäten, Überangebot, fallenden Preise, Kappen der Kapazitäten, steigender Nachfrage, steigenden Preisen und so fort muss bei der Produktion von Grundnahrungsmitteln verhindert werden. Weil es sonst in den Hochpreisphasen auch hierzulande zu sozialen Härten kommt, die schlicht inakzeptabel wären. Milch oder Getreide dürfen nicht als �normale� Rohstoffe wie Baumwolle, Eisenerz, Öl oder Zuchtlachs gelten.

Die Regeln von Angebot und Nachfrage gelten allerdings IMMER -auch in sozialistischen Planwirtschaften. Sie besitzen keinen Knopf zum Ausschalten, wie das der Autor gerne hätte.
Im Falle der Subventionierung von Milchbauern und Getreidebauern bewirken die Regeln von Angebot und Nachfrage, dass viele Schulabgänger, die sich ansonsten sinnvolleren, von den Verbrauchern nachgefragten, Berufen gewidmet hätten, sich fragen: "ja warum soll ich mich denn den Risiken aussetzen, jetzt Bauingenieur zu studieren, ohne zu wissen, ob es am Ende meines Studiums eine gute Auftragslage gibt, wenn ich statt dessen einen sicheren und völlig risikolosen Beruf als Milchbauer ergreifen kann?"
Folge: viel zu viele Milchbauern, viel zu viel Milch, die der Staat zu Festpreisen aufkauft und anschließend irgendwie loswerden muß, indem er sie billiger weiterverkauft, vernichtet oder verschenkt (z.B. nach Afrika, wo er auf diese Art die Existenzgrundlage vernichtet).
 
aus der Diskussion: Ja spinnen die deutschen Milchbauern jetzt komplett?
Autor (Datum des Eintrages): knudolf  (04.06.08 14:08:50)
Beitrag: 27 von 38 (ID:34235750)
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