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Samstag, 07. Juni 2008

Keine Krise, aber eine Gefahr


Der amerikanische Energieminister Samuel Bodman lehnt es ab, momentan von einer Ölkrise zu sprechen. Trotz des hohe Ölpreises brauche es keine Regulierung des Marktes. Der staatlichen Subventionierung von Treibstoffen hingegen müsse ein Ende gesetzt werden.

(sda/afp/dpa/reuters) Nach Ansicht des amerikanischen Energieminister Samuel Bodman herrscht trotz der enormer Sprünge beim Ölpreis keine Ölkrise. Der hohe Ölpreis sei zwar «ein Schock», deswegen brauche es aber keine Regulierung des Marktes.
Der staatlichen Subventionierung von Treibstoffen hingegen müsse ein Ende gesetzt werden. «Die Nachfrage nimmt auch deshalb zu, weil viele Nationen Öl noch immer subventionieren», sagte Bodman an einem Treffen der grossen Ölverbrauchsländer USA, Japan, USA, China, Indien und Südkorea im japanischen Aomori.
Indien und China im Blick
Mit seiner Kritik dürfte der Energieminister insbesondere Indien und China im Blick haben. In diesen beiden Ländern wurden die Treibstoffpreise zwar jüngst erhöht, nach Auffassung von Experten jedoch nicht entsprechend des rasanten Anstiegs des Ölpreises auf dem Weltmarkt.

Als Entwicklungsländer sei man noch nicht in der Lage, marktbezogene Einzelhandelspreise für Ölprodukte einzuführen, erklärte der Vertreter Indiens.
Keine Einigung
Auf die Einstellung der Subventionen konnten sich die sechs Länder nicht einigen. In der Abschlusserklärung des Ministertreffens heisst es lediglich, man sei sich einig, dass eine schrittweise Abschaffung «wünschenswert» sei.

Im Weiteren stellte sich der US-Energieminister auf dem Standpunkt, der Preisanstieg beim Öl sei nicht durch Spekulation, sondern durch die die «wachsende Nachfrage bei flauem Angebot» verursacht worden. Bodman warnte vor weiteren Preisschwankungen, so lange nicht mehr Öl gefördert werde.

Ölpreis als Risiko
Der japanische Wirtschaftsminister Akira Amari beichnete den Ölpreis als eine Gefahr für die globale Wirtschaft. Abgesehen von der Frage der Energiesicherheit berge der Ölpreis «grosse Risikofaktoren für eine Rezession der Weltwirtschaft», sagte Amari vor Journalisten.

Am Freitag hatte Erdöl einen neuen Rekordstand erreicht. In New York schloss der Handel bei einem Stand von 138,75 Dollar pro Fass (159 Liter). Das sind über 10 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Zwischenzeitlich hatte der Fasspreis sogar die 139-Dollar- Marke überschritten.

Am Sonntag treffen in Aomori die Energieminister der sieben grössten Industrienationen plus Russland (G8) für Beratungen über die Entwicklung des Ölpreises zusammen. Eingeladen zum Treffen sind auch China, Indien und Südkorea.
 
aus der Diskussion: Nobbele - Depotbesprechung
Autor (Datum des Eintrages): Nobbele_2010  (07.06.08 14:58:28)
Beitrag: 59 von 166 (ID:34260745)
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