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Wall Street schließt schwächer - Öl und Konjunkturangst belastet

NEW YORK (Dow Jones)--Die Angst vor einer konjunkturellen Abkühlung und das Rekordniveau des Ölpreises haben an Wall Street auch am Freitag zu Kursverlusten geführt. Der Ölpreis war am Berichtstag vorübergehend bis auf 142,99 USD gestiegen und markierte damit seinen bisher höchsten Stand. Das Öl und die Ungewissheit um Ausmaß und Dauer der Finanzmarktkrise waren die zentralen Themen am Markt. Die Konjunkturdaten vom Tage zur Verbraucherstimmung und zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben wiesen keine einheitliche Tendenz auf und fanden wenig Beachtung.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,9% bzw 107 Punkte auf 11.347. Im Laufe der Sitzung war der Index unter die Marke von 11.331,62 Punkten gefallen, die als Schwelle zum Bärenmarkt gilt. Von einem Bärenmarkt spricht man, wenn der Markt um 20% unter seinen Rekordschlussstand fällt. Der S&P-500 verlor 0,4% bzw fünf Punkte auf 1.278. Der Nasdaq-Composite sank um 0,3% bzw sechs Punkte auf 2.316. Umgesetzt wurden 2,14 (Donnerstag: 1,54) Mrd Aktien. Dabei wurden 1.164 Kursgewinner und 1.969 Verlierer gesehen. Unverändert schlossen 88 Titel.

Bei den Daten zu Einkommen und Ausgaben wurde vor allem der sogenannte PCE-Deflator mit Erleichterung aufgenommen. Für dieses von der US-Notenbank Federal Reserve favorisierte Preismaß, den Kernindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) ohne die Komponenten Nahrung und Energie, wurde für Mai im Vergleich zum Vormonat ein Plus von 0,1% gemeldet. Auf Jahressicht verharrte der Index damit bei plus 2,1%. Die Ausgaben erhöhten sich verglichen mit dem Vormonat um 0,8%. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,7% gerechnet. Die Einkommen stiegen um 1,9%. Hier hatten Volkswirte einen Zuwachs von 0,4% erwartet.

Etwas schwächer als erwartet fiel der an der Universität Michigan im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA aus. Der Index ist im Juni nach den Ergebnissen der zweiten Umfrage auf 56,4 gesunken. Den Anstieg des Ölpreises erklärten Beobachter mit der Abwertung des Dollar. Die Anleger kauften Öl, um sich gegen die Schwäche des Dollars, aber auch gegen die Verluste an den Aktienmärkten abzusichern. Allerdings führe der steigende Ölpreis wieder zu neuen Abgaben an den Aktienbörsen. So entstehe ein Teufelskreis.

Der Finanzsektor geriet abermals unter Druck, nachdem die Ratingagentur Fitch in einer Studie vor zunehmenden Zahlungsausfällen bei Kreditkarten gewarnt hatte. Unter den Aktien der Banken, die Kreditkarten ausgeben, fielen die der Citigroup um 2,4% auf 17,25 USD. JP Morgan Chase verloren 3,5% auf 35,05 USD und Washintgon Mutual um 4,8% auf 4,80 USD. American Express büßten 2,2% auf 38,04 USD ein. Auf der Verliererseite fanden sich ferner Aktien von Unternehmen, die stark vom Konsum abhängen und zudem unter hohen Energie- und Rohstoffpreisen leiden. Dazu gehörten die Papiere von Coca-Cola, die um 2,6% auf 51,84 USD fielen. Die Aktien der Baumarktkette Home Depot gaben um 2,6% auf 24,02 USD nach.

Die Aktien der Merck & Co stiegen um 2,2% auf 36,98 USD, nachdem der Pharmahersteller sein Joint Venture mit Schering-Plough zur Entwicklung von Atemwegsmedikamenten beendet hat. General Motors, die am Vortag um fast 11% eingebrochen waren, machten einen Teil der Verluste gut und schlossen um 1,0% höher bei 11,55 USD.


DJG/DJN/cln
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Montag 30.06.2008
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (29.06.08 17:13:23)
Beitrag: 9 von 587 (ID:34399957)
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