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Solaria, ein Start-up aus dem kalifornischen Fremont, will die Kosten für Solarzellen deutlich senken, in dem die Menge an teuren Halbleitermaterialien reduziert wird. Die ersten Sonnenkollektoren nach diesem neuen Muster wurden bereits an ausgewählte Kunden ausgeliefert. Im Frühjahr soll die Serienproduktion beginnen – in einer Fabrik, die zur Herstellung von Sonnenkollektoren mit einem Stromproduktionsumfang von 25 Megawatt pro Jahr ausgelegt ist.

Die aktuell hohen Kosten für das in der Photovoltaik verwendete Silizium haben die Preise konventioneller Solarzellen in die Höhe getrieben. Solarias Zellen generieren rund 90 Prozent der Energie herkömmlicher Zellen, nutzen aber nur halb so viel Silizium, erklärt der Technikchef der Firma, Kevin Gibson.

Normalerweise bedeckt das Silizium die gesamte Oberfläche der Solarzelle und sammelt das Licht so über eine möglichst große Region. Solaria schneidet das Silizium nun aber in dünne Streifen und ordnet sie mit Leerräumen an, so dass sie nur rund die Hälfte des Platzes einnehmen. Ein gegossener, durchsichtiger Kunststoff sammelt dafür das Licht auf der gesamten Oberfläche und leitet es zu den Siliziumstreifen.



Dieser Ansatz spart Geld, weil die Gesamtkosten für Kunststoff, weitere Zusatzmaterialien und neu hinzukommende Arbeitsschritte immer noch geringer sind als die Kosten für das vollständige Silizium in herkömmlichen Sonnenkollektoren. Solaria reduziert den Preis auch dadurch, dass zur Herstellung Equipment verwendet wird, wie es bereits für die Halbleiterindustrie entwickelt wurde – so spart das Unternehmen teure Spezialgeräte. Die ersten Produkte von Solaria sollen laut Gibson denn auch wirtschaftlich genug hergestellt werden können, um sofort mit den Solarzellen von wesentlich größeren Konkurrenten mitzuhalten. Spätere Produktgenerationen sollen dann zwischen 10 und 30 Prozent weniger kosten.

Die Siliziumpreise sind derzeit zwar hoch. Doch das Element steht in ausreichendem Maße zur Verfügung und es gibt immer mehr Fabriken, die veredelte Formen des Materials herstellen können. Damit Solaria auf längere Zeit wettbewerbsfähig bleibt, müsse das Unternehmen deshalb auch an anderen Stellen Kosten sparen, besonders bei der Gesamteffizienz der Kollektoren, meint Tonio Buonassisi, Professor für Maschinenbau am MIT.

Solche Verbesserungen sind laut Gibson durchaus vorstellbar. Beispielsweise werden bei konventionellen Zellen Drähte, die den gewonnenen Strom sammeln, auf den Zellen angebracht, wo sie einen Teil des Sonnenlichtes blockieren. Solaria kann diese Verbindungen zwischen den Siliziumstreifen anordnen, wo dies nicht der Fall ist. Da die Drähte dann nicht mehr so dünn sein müssen, können sie die Elektrizität effizienter leiten.
 
aus der Diskussion: Alternativen zu Öl
Autor (Datum des Eintrages): Pank24  (02.07.08 07:19:52)
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