Fenster schließen  |  Fenster drucken

Es geht nur um 45% des Erdoelverbrauches, den Vekehrssektor.
Derzeit 1,8-1,9 GT (Mrd. Tonnen)
Schiffe koennen ganz leicht weg vom Kohle, Holz z. B.
7,3 Mio Barrel tag.
Auto mit Hybrid koennen auch 50-80 % el. zuruecklegen.
derzeit ca. 20 Mio Barrel/tag
Bei LKW und Bussen gibt es Ueberlegungen von Oberleitungen.
Mit kleineren Akkus dann die letzten 3-5km, bei LKWs.
Kosten ca 1-2 Mio Euro pro km Oberleitungen.
Nur Flugzeuge und Traktoren brauchen dann noch Pflanzenoel.
Heizungoel und (Heiz) Gas ist Ueberfluessig. Gibt viele bessere Moeglichkeiten. Fuer ein 1 kWh Heizleitsung wird 1 kWh fuer
Transport, Verabeitung, Forderung und verluste der Heizung benoetigt. Von Tankerungluecken mal abgesehen. Auch Pflanzenenoel ist nicht zum Heizen gedacht. Nachwachsende Rostoffe sind dafuer ungeeignet.


Das weltweite Pflanzenöl-Potenzial bezogen auf den Anbau von einer von
>2000 Ölpflanzen: die Afrikanische Ölpalme (Elaeis guineensis)
1. Ölertrag von Ölpalmen: 10.000 Liter je Hektar und Jahr = 1 Mio. Liter je km2 und Jahr
2. Welt-Erdölbedarf 1996 (nach SHELL) ca. 3.600 Mrd. Liter
3. Landfläche Afrikas: 30 Mio. km2
4. Landfläche aller Kontinente: 136 Mio. km2
5. Notwendige Anbaufläche für Ölpalmen: 3,6 x 1012 Liter : 1 x 106 Liter/ km2
= 3,6 x 106 km2 = 3,6 Mio. km2 - 4 -

Auf Afrika bezogen würden 12 % der Landfläche beansprucht, weltweit wären es 2,6 %.

Natürlich kann niemand ernsthaft fordern, ein Achtel Afrikas mit Ölpalmen zu bepflanzen, schon aus ökologischen und klimatischen Gründen nicht. Aber jedes Land der Erde könnte seine eigenen heimischen Ölpflanzen auf 1-5% seiner Fläche anbauen, Ölpflanzen, die zum Teil wie „Unkraut“ gedeihen (z.B. Ricinus in den Tropen, Purgiernuß in der Sahelzone und Leindotter in Mitteleuropa). Auf jeden Fall sind die Pflanzenöl-Potenziale weitaus höher, als wir auf den ersten Blick meinen. Und dank der übrigen Erneuerbaren Energiequellen im solaren Energiemix (vgl. Abb.1) und der bisher kaum eingesetzten Energiespartechniken steht uns eine breite Palette an realisierbaren Möglichkeiten zur Verfügung.

Ölfruchtanbau in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau?

Vielfach wird an dieser Stelle der Einwand erhoben, mit Ölpalmen oder anderen Ölpflanzen bebaute Flächen würden für die Nahrungsmittel-Erzeugung entfallen, und dies könne man sich angesichts des Nahrungsmittelmangels gerade in der Dritten Welt nicht leisten. Aber schließt der Ölpflanzenanbau tatsächlich den Nahrungsmittelanbau aus?

Unterstellt man, daß der Landbau auch in Zukunft das System von Monokulturen beibehalten wird, dann scheint der o.g. Einwand nicht widerlegbar. Denn ein Feld, das nur mit Raps zu einem Zeitpunkt bebaut wird, steht selbverständlich im gleichen Zeitraum nicht für Getreideanbau zur Verfügung. Allerdings ist diese Sichtweise verkürzt und berücksichtigt nicht zwei Aspekte des Raps- bzw. des Ölpflanzenanbaus an sich, die der Nahrungsmittel-Erzeugung letztlich zugute kommen:

1. Raps bzw. andere Ölfrüchte sind (oder können) vorzügliche Vorfrüchte für den Getreideanbau unmittelbar danach sein: Die in aller Regel tiefreichende und im Boden verbleibende beträchtliche Wurzelmasse der Öl-Vorfrüchte wird von Bodenorganismen abgebaut und stellt eine Steigerung des Kohlenstoff- und Humushaushaltes des Bodens dar. Ferner wachsen die Wurzeln der Getreidepflanzen überwiegend in die verbleibenden Wurzelröhren der Vorfrüchte und können daher einen größeren Bodenraum erschließen. Die Folge sind signifikant erhöhte Getreide-Erträge ohne zusätzliche Düngung, eine Erfahrung, die weit verbreitet und inzwischen allgemein anerkannt ist.

2. Bei der Ernte und der dezentralen Verarbeitung der Rapskörner fallen zwei wertvolle Produkte an: ca. 1000 kg/ha des begehrten Rapsöles (das übrigens bei 00-Raps auch ein hervorragendes Speiseöl ist) und weitere 2000 kg/ha des Rapskuchens, der ein idealer Ersatz für zu importierendes Soja-Schrot als Kraftfutter bei der Rinder- und Schweinehaltung ist. Verwendet man das Rapsöl nicht als Speiseöl, sondern als Kraftstoff, verbleibt immer noch doppelt so viel an eiweiß- und mineralstoffreichem Rapskuchen, der nicht nur als Viehfutter, sondern - nach einer entsprechenden Aufbereitung - auch als menschliche Nahrung Verwen-dung finden könnte. Auch bei der Ölpalme fällt neben dem Palmöl aus dem Fruchtfleisch und dem Palmkernöl aus dem Samen ein noch fettes, eiweißreiches und daher außerordentlich nahrhaftes Fruchtfleisch an, das gekocht von der heimischen Bevölkerung sehr begehrt ist.

Der o.g. Einwand verliert ganz an Bedeutung, wenn man - anstelle von bisher eintönigen Monokulturen - in einem zukünftigen Landbau vielfältigen Polykulturen (Mischfruchtanbau-systeme) den Vorzug geben wird. In Bayern laufen seit mehr als 7 Jahren sehr vielverspre-chende private Feldversuche bei Öko-Landwirten: Weizen und Gerste, ja sogar Erbsen werden jeweils zusammen mit Leindotter (Camelina sativa (L.) Crtz., einem ursprünglichen Unkraut des Leinanbaus) gesät, gleichzeitig geerntet und gedroschen und die unterschied-lichen Samen per Siebsätze problemlos getrennt (Institut für Energie- und Umwelttechnik München).

Das Ergebnis: Die Erträge der zwei Getreidearten sind - verglichen mit den entsprechenden Monokulturen - etwa gleich (30 bis 40 dt/ha), die Backqualität des Getreides ist aber besser (um 4 - 6 %-Punkte höhere Kleberanteile), so daß höhere Preise erzielt werden können. Die Ernte-Erträge bei Futtererbsen sind sogar um rund 10 % höher: 32,5 gegenüber 29,6 dt/ha (Versuche im Jahr 2000 am Kramerbräu-Hof, Paffenhofen/Ilm). Der wesentliche Grund: Die Erbsen ranken am Leindotter empor und können mehr erntefähige Schoten ausbilden! Außerdem verdrängt Leindotter andere, stärker mit dem Getreide und Erbsen konkurrierende Unkräuter. Der Unkrautdruck solcher Mischfruchtbestände ist deshalb ausgesprochen gering, eine Unkrautbekämpfung erübrigt sich.

Ferner werden im Getreide-Leindotter-Mischanbau 80 bis 150 Liter Leindotteröl je Hektar, im Erbsen-Leindotter-Anbau sogar bis 270 Liter/ ha Leindotteröl erzielt (Kramerbräu-Hof, 2000). Die bemerkenswerte Steigerung des Leindotteröl-Ertrags um über das Doppelte ist wohl auf positive Synergie-Effekte der zwei Pflanzenarten (z.B. zusätzliche Stickstoff-Versorgung des Leindotters durch die N-bindenden Erbsen) zurückzuführen. Darüberhinaus kann mit 200 bis 540 kg/ha an Leindotterschrot als Kraftfutter gerechnet werden (MAKOWSKI & BRAND, 2000, sowie IEU, 2001).

Fazit:
Die beschriebenen Versuche in Bayern zeigen, daß keine oder nur unwesentliche Minderungen in der Nahrungsmittel-Erzeugung bei Mischfrucht-Anbau zustande kommen, aber Pflanzenöle als Kraftstoffe zusätzlich aus „Unkräutern“ in nicht geringem Maße gewonnen werden können.

http://www.solarverein-muenchen.de/bioenergie/treibstoff_tex…
 
aus der Diskussion: Alternativen zu Öl
Autor (Datum des Eintrages): Pank24  (04.07.08 08:27:08)
Beitrag: 120 von 683 (ID:34435968)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE