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Baustart in Brandenburg für Europas größte Solaranlage

Potsdam / Peitz - Brandenburg wird bald bei der Produktion von Solarstrom einen Spitzenplatz in Deutschland einnehmen. Für das nach Betreiberangaben größte Solarkraftwerk Europas ist heute in der Lausitz offiziell der Baustart vollzogen worden. Die 50-Megawatt- Anlage entsteht auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Lieberoser Heide bei Peitz (Spree-Neiße). Brandenburgs Forstminister Dietmar Woidke (SPD) gab die ersten 60 Hektar Heidefläche frei. Das Areal nördlich von Cottbus war zuvor von Altlasten geräumt worden.

Die Cottbuser Solar Projekt GmbH investiert nach eigenen Angaben 160 Millionen Euro. Ende nächsten Jahres soll die Photovoltaik-Anlage ans Netz gehen und 16.000 Haushalte mit „sauberem" Strom versorgen. Dadurch können jährlich 30.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Doch nicht nur der Klimaschutz profitiert von der Anlage, sondern auch der Boden- und Naturschutz, wie Woidke anmerkte. Denn mit den Erlösen aus dem Pachtvertrag und einem Teil des Geldes, das der Investor mit dem Solarstrom verdient, soll die Beseitigung von Munition und chemischen Altlasten auf dem früheren Übungsgelände
der Roten Armee finanziert werden. Die Kosten dafür werden auf vier Millionen Euro geschätzt. Auf diese Weise ist vorgesehen, insgesamt 400 Hektar belastetes Gebiet in der 27.000 Hektar großen Lieberoser Heide zu sanieren.

Einziger Wermutstropfen des Bauprojektes ist, dass nur wenige neue Arbeitsplätze vorgesehen seien, wie der Chef eines mittelständischen Bauunternehmens bemerkte. Dennoch arbeiten bereits jetzt in den Brandenburger Solarfirmen, so ist Ministeriumsangaben zu entnehmen, fast tausend Beschäftigte. So werden Basisstoffe für Solarzellen in Eisenhüttenstadt produziert sowie Solarzellen und Module in Frankfurt (Oder) und in Prenzlau (Uckermark). Die Naturschützer können sich übrigens freuen: Wenn der Pachtvertrag für das Areal des Peitzer Solarkraftwerkes in 28 Jahren ausläuft, sollen die Module wieder abgebaut und die Fläche der Natur zurückgegeben werden. dpa

Mehr dazu am Samstag in der Märkischen Allgemeinen.
 
aus der Diskussion: Alternativen zu Öl
Autor (Datum des Eintrages): Coxos  (04.07.08 22:22:36)
Beitrag: 124 von 683 (ID:34442670)
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