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"Zucker-Akku" für Handys entwickelt

Forscher der Universität Saint Louis haben eine Brennstoffzelle entwickelt, die Zucker in Energie umwandelt. Damit könnten künftig Handys aufgeladen werden.

Wissenschafter der Universität Saint Louis arbeiten schon seit einigen Jahren an Bio-Brennstoffzellen, die mit Hilfe von Bakterien aus organischem Material elektrischen Strom produzieren. Nun ist es den Forschern jedoch gelungen, diese Zellen klein genug zu konstruieren, um sie in Handys oder MP3-Playern einzusetzen. Betrieben wird die neue Bio-Batterie mit Zuckerwasser. Daraus wird so viel Energie produziert, dass eine drei- bis vierfach längere Laufzeit als bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien erreicht werden kann, so die Wissenschafter.
"Unser Ansatz zeigt, dass mit Hilfe der Verbindung von Biologie und Chemie die Konstruktion einer besseren Batterie möglich ist, die noch dazu umweltfreundlicher ist."
Shelly Minteer, Universität Saint Louis


Der erste Prototyp des Miniatur-Zuckerakkus, ist gerade so gross wie eine Briefmarke. Damit betrieben die Wissenschafter erfolgreich einen Taschenrechner und verwendeten ihn als Ladegerät für ein Mobiltelefon. "Sofern die neue Batterie unseren Erwartungen entspricht und die weiteren Tests besteht, könnte die Kommerzialisierung in drei bis vier Jahren umgesetzt werden", sagt Shelly Minteer, Leiterin des Forschungsteams.

Militärischer Einsatz denkbar

Ein weiterer Vorteil der Bio-Batterie ist, dass sie mit nahezu jeder Zuckerquelle betrieben werden kann, sei es Traubenzucker, gesüsste Limonade oder Baumsaft. Ebenfalls getestet wurden kohlensäurehältige Getränke. Zwar funktionierte auch dies, jedoch könnte die Kohlensäure die Brennstoffzelle angreifen, meint Shelly Minteer. Als optimaler Brennstoff erwies sich in Wasser gelöster Tafelzucker. Die Technologie ist aber nicht nur für Endkonsumenten interessant. Die Forscher können sich auch einen Einsatz für militärische Zwecke gut vorstellen. Geldgeber für Shelly Minteers Studien ist das US-Verteidigungsministerium.(Ag./Red.)

© DiePresse.com 16.04.2007 10:13 MESZ
 
aus der Diskussion: Alternativen zu Öl
Autor (Datum des Eintrages): Pank24  (07.07.08 08:46:49)
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