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Nachricht vom 21.08.2008 | 08:46 103 mal gelesen
Nickel: Auf der Suche nach einem Boden
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Während bei Gold angesichts des Rückschlags von seinem Jahreshoch bei 1032 Dollar (17.03.08) auf aktuell 815 Dollar bereits von einem Crash gesprochen wird, hat es so manches Industriemetall um einiges stärker erwischt. So fiel zum Beispiel das hauptsächlich in der Stahlbranche benötigte Nickel im Cash-Handel der London Metal Exchange vom Jahreshoch bei über 33.000 Dollar auf nur noch 19.550 Dollar ab, was einem Verlust von über 40 Prozent entspricht. Im Mai 2007 kostete eine Tonne Nickel sogar über 54.000 Dollar.



Dass dies bei den Produzenten von Nickel erhebliche Probleme schafft, liegt auf der Hand. Sie leiden nicht nur unter den stark rückläufigen Verkaufserlösen, sondern zudem unter markant gestiegenen Kosten. Hohe Preise für Energie, Personal und Rohstoffe machen viele Nickel-Minen unrentabel. So gab zum Beispiel der anglo-schweizerische Rohstoffkonzern Xstrata am Dienstag bekannt, dass man die Nickelmine Falcondo in der Dominikanischen Republik für vier Monate schließen werde. Deren Jahresleistung wurde auf 29.000 Tonnen beziffert. Ähnliche Produktionskürzungen waren auch von anderen Gesellschaften wie zum Beispiel der Industrial Metallurgical Holding, von Vale do Rio sowie vom Branchenprimus BHP Billiton zu hören.

Ob diese Verknappung des Angebots die Preise stimulieren kann, ist angesichts der schwachen Konjunkturaussichten dennoch fraglich. Aus charttechnischer Sicht versucht sich Nickel derzeit an einer Bodenbildung. Die Rohstoff-Analysten von Barclays Capital halten bei weiteren Kürzungen Preisreaktionen nach oben durchaus für möglich.

Laut der International Nickel Study Group (INSG) stieg die weltweite Primärproduktion von Nickel im vergangenen Jahr auf 1,44 Mio. Tonnen (2006: 1,35 Mio. Tonnen). Für das laufende Jahr wurde im April die Produktionsmenge auf 1,54 Mio. Tonnen geschätzt, so viel wie nie zuvor. Dass diese Zuwächse in einem fragilen wirtschaftlichen Umfeld sich negativ auf die Preise des Industriemetalls auswirken, ist daher durchaus nachvollziehbar. Die Stärke des Absturzes war dennoch eine Überraschung.
 
aus der Diskussion: Minara - Optionsschein auf Nickel
Autor (Datum des Eintrages): Extrabreit  (21.08.08 09:26:04)
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