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[posting]34824093[/posting]Ich habe diese Zeit erlebt und weiß sehr wohl, wie sich das damals anfühlte.

Über "was wäre, wenn..." zu diskutieren ist müßig, denn es ist nichts passiert. Im übrigen waren wir sicher, denn die USA haben uns beschützt, und jeder hatte eine Akten- oder Schultasche, die er sich im Fall einer Atombombe auf den Kopf legen oder aber einen Tisch unter dem er sich vor Strahlen schützen konnte - so viel zur Volksverdummung der damaligen Zeit.

Ich orientiere mich an der aktuellen US-Politik in dieser Region, und die verheißt nichts Gutes. Die US-Regierung akzeptiert ethnische Säuberungen der Georgier in Südossetien um ihre geopolitischen und geostrategischen Interessen nicht zu gefährden.
Die USA erwarten eine internationale Verurteilung Russlands ohne die Fakten im einzelnen zu prüfen. Die USA sind keinen Deut besser, eher noch schlimmer als Russland, denn sie heucheln im Namen der "Humanität". Russland stationiert auch keine Raketen auf Kuba um sich vor einem imaginären Feind zu schützen, so wie es die USA in Polen und Tschechien machen. Dass die USA damit nicht nur diese beiden Länder gefährdet sondern uns alle, spielt vor dem Hintergrund der Sicherheit der US-Bürger keine Rolle. Ich spreche nicht von einer Gefährdung durch Russland sondern durch Terroristen. Die USA bekommen Terror nicht im Irak und auch in Afghanistan nicht in den Griff, diese Terror-Paranoia führt dazu, dass regelmäßig Zivilisten umgebracht werden.
Dass sich das in Europa anders entwickeln könnte, bezweifle ich doch sehr.

Ich hoffe, dass Russland Raketen auf Kuba stationiert, dass es die wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland reduziert und einstellt und dass es uns zeigt, wer am energiemäßig am längeren Hebel sitzt.
Meinetwegen fordert es auch territoriale Ansprüche in einigen Regionen, damit endlich mal wieder so etwas wie eine Ordnung in dieser Region entsteht. Derzeit ist das nicht gewährleistet, die USA schüren militärische Konflikte, rüsten die Kleinstaaten auf, unterstützen dadurch ethnische Säuberungen, die Folgen, die dieses Verhalten auf Europa hat, sind noch nicht abzusehen.

Außerdem sollte Russland seine Unterstützung gegenüber den USA und auch Deutschland für den Afghanistan-Krieg zurückziehen bzw. vorübergehend einfrieren. Wenn die Amerikaner nicht mehr in Afghanistan kämpfen können mangels Nachschub, werden sie sich ein anderes Ziel suchen müssen. Dann wird Europa gegen Russland verteidigt werden müssen, Schurkenstaaten kann man über Nacht entstehen lassen, es bedarf nur einer Umbenennung.

Den USA muss klar sein, dass wirtschaftliche Interessen eine Sache sind, militärische eine andere.

Mittlerweile werden auch einige deutsche Politiker wach. Nicht die USA haben Russland in mittelbarer Nachbarschaft sondern wir, und wir müssen darauf bedacht sein, Russland nicht zu isolieren, nur so ist Frieden gewährleistet, ganz zu schweigen vom Wirtschaftswachstum.

Die USA können meinetwegen in Afrika auf Kriegspfad gehen, aber aus Europa haben sie sich rauszuhalten. Wir haben schon genug zu tun die miserable US-Wirtschaft, die auch zu uns durchschlägt, in den Griff zu bekommen. Und ob ein Land sich für oder gegen Russland entscheidet, hat dieses Land zu bestimmen und nicht die US-Regierung. Wenn die USA leichtsinnig in einen militärischen Konflikt schliddert, so ist das deren ureigenstes Problem.
 
aus der Diskussion: Merkel verrückt geworden - nur Gerhard Schröder kann das Land noch retten
Autor (Datum des Eintrages): StellaLuna  (23.08.08 12:21:03)
Beitrag: 72 von 128 (ID:34824677)
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