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Dresdner-Verkauf: Finanzierung für Commerzbank schwierig
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Unmittelbar vor möglichen Entscheidungen über die Zukunft der zum Verkauf
stehenden Dresdner Bank an diesem Wochenende werden bereits Varianten
durchgespielt, wie die Transaktion für die Commerzbank zu stemmen ist. „Die
Finanzierung ist für die Commerzbank der entscheidende Knackpunkt“, sagt ein
Brancheninsider. „Sie ist aus dem Stand nicht in der Lage, den Kaufpreis von
rund neun Milliarden Euro zu stemmen.“ Das drückt auch auf den Kurs der
Commerzbank, die am Dienstag Tagesverlierer war und auch heute im Minus
liegt.



Mögliche Szenarien

In der Finanzszene werden bereits mögliche Szenarien durchdekliniert, wie
die Commerzbank trotz ihres Handicaps noch an ihr Ziel kommen könnte. So
würde ein Verkauf ihrer zehnprozentigen Linde -Beteiligung rund 1,5
Milliarden Euro einbringen, ein Verkauf der Fondstochter Cominvest weitere
1,5 Milliarden Euro. Die könnte übrigens auch die Allianz gut gebrauchen, um
ihr eigenes Fondsgeschäft zu stärken. Zusammen mit einer eigenen Barreserve
von weiteren 1,5 Milliarden könnte die Commerzbank so zumindest schon
einmal eine erste Tranche von 4,5 Milliarden Euro des Kaufpreises stemmen.
Die restliche Finanzierung ließe sich dann großenteils über eine
Kapitalerhöhung aufbringen.

Laut Manager Magazin ist außerdem ein zweistufiges Übernahmemodell geplant. Danach erwirbt die Commerzbank
zunächst 51 Prozent an der Dresdner, deren Eigentümer Allianz im Gegenzug
ein 30-Prozent an der Commerzbank bekommt. Im nächsten Jahr kann die
Commerzbank diesem Konzept zu Folge die restlichen 49 Prozent an der
Dresdner holen. Die Allianz bliebe bei der Commerzbank auch danach noch im
Boot, kann sie doch die Bank als wichtige Vertriebsschiene gut gebrauchen.

Verhandlungen mit China

Doch vielleicht kommt es auch ganz anders. Denn die Allianz verhandelt
parallel zur Commerzbank auch noch mit der chinesischen Staatsbank China
Development Bank (CDB). Die soll laut Branchenkreisen sogar einen höheren
Preis bieten als die Commerzbank. Allerdings dürfte der Einstieg einer
chinesischen Staatsbank hierzulande wohl politisch für Irritationen sorgen.
„Allianz-Chef Michael Diekmann jedenfalls bringt mit dem Hinweis auf die CDB
zum Ausdruck, dass er nicht auf Gedeih und Verderb auf die Commerzbank
angewiesen ist – und stärkt so seine Verhandlungsposition“, sagt ein
Brancheninsider.

Am Wochenende soll es außerordentliche Aufsichtsratssitzungen der
beteiligten Geldhäuser geben, auf denen bereits die Weichen gestellt werden
könnten. Eine Übernahme der Dresdner durch die Commerzbank gilt insgesamt
nach wie vor als wahrscheinlichste Lösung. (ehr)



Autor: Eurams exklusiv

€uro am Sonntag, eines der führenden Wirtschaftsmagazine Deutschlands, bringt jede Woche die wichtigsten Nachrichten aus Unternehmen und Börse. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht wallstreet-online vorab exklusive Meldungen von €uro am Sonntag.

Bitte, liebe Commerzbänkler, verzichtet, lasst einfach zu, dass die Dresdner an die Chinesen verkauft wird.

netbil
 
aus der Diskussion: Commerzbank ---> Ziel 40 € !!!!!!
Autor (Datum des Eintrages): netbil.one  (27.08.08 13:28:56)
Beitrag: 2,362 von 177,611 (ID:34877354)
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