aus SdK: GENEART Auf rasantem Wachstumskurs Was tun, wenn für die Entwicklung eines Impfstoffes ein spezielles Gen benötigt wird, das die Natur in dieser Form nicht bietet? So lautet die Grundfrage, auf die das Geschäftsmodell der GENEART AG (ISIN: DE000A0JJ4L4) zurückgeht. Als Antwort entwickelten die Gründer synthetische Gene, die große Vorteile ge- genüber dem herkömmlichen „Genetic Engineering“ bieten, das schon seit Jahrzehnten genutzt wird und bei dem humane Gene in Bakterien eingesetzt werden, um beispielsweise Insulin pro- duzieren zu können. Der Flexibilität sind dabei jedoch durch biologische Re- striktionen enge Grenzen gesetzt, was individuelle Lösungen erforderlich macht. Dies schränkt die Automatisierungs- möglichkeiten und die Skalierbarkeit ein und macht die Produktion sehr ko- sten- und zeitintensiv. Mit synthetischen Genen lassen sich die- se Probleme vermeiden, weshalb sie das herkömmliche Genetic Engineering zu- nehmend verdrängen. Als Durchbruch kann der Großauftrag des amerikani- schen National Institutes of Health (NIH) gewertet werden, der die Lieferung von mehr als 2 Mio. Basenpaaren umfasst und den GENEARTim letzten Jahr gegen die vier großen Wettbewerber aus den USAund Asien gewonnen hat. Ausweitung der Kapazitäten im Fokus Da die produzierten Volumina auch ins- gesamt rasant zunehmen, steht bei GE- NEARTschon seit Jahren die Ausweitung der Kapazitäten im Mittelpunkt. Seit 2000 wurden sie bereits auf 2 Mio. Ba- senpaare pro Monat verhundertfacht und bis 2010 soll die Schwelle von 10 Mio. erreicht sein. Mit der Ausweitung der Menge verfallen zwar die Preise, was durch die enormen Skaleneffekte aber mehr als ausgeglichen werden kann. Der Tatsache, dass sich das Geschäft immer mehr in Richtung Massenmarkt ent- wickelt, trägt GENEARTauch mit der jüngst gestarteten Kooperation mit der Qiagen AG Rechnung. Gemeinsam ha- ben die beiden Unternehmen ein Inter- netportal gestartet, über das künftig als Ergänzung zu den individuell nach Kun- denwunsch gefertigten Gensequenzen unter der Marke „Mr. Gene“ standardi- sierte Genkonstrukte aus dem Katalog vermarktet werden, die aufgrund des enorm hohen Automatisierungsgrads ein sehr attraktives Preis-Leistungsver- hältnis aufweisen. Das Kerngeschäft von GENEARTbleibt aber das Premium- segment. Gewinn steigt noch stärker als der Umsatz GENEARTweist seit vielen Jahren eine rasante Entwicklung auf. Seit 2003 be- trägt das durchschnittliche Wachstum über 50% und der operative Break Even wurde trotz hoher FuE-Kosten bereits 2005 erreicht, da von Anfang an darauf geachtet wurde, dass auch zeitnah Geld verdient werden kann. Im Geschäftsjahr 2007 legte der Umsatz um 59% zu auf 12,3 Mio. Euro, das EBITkonnte auf 1,8 (0,7) Mio. Euro mehr als verdoppelt wer- den und der Jahresüberschuss erhöhte sich auf 1,2 (0,4) Mio. Euro, womit alle Ziele erreicht wurden. Dieser Trend soll sich in den nächsten Jahren weiter fort- setzen. Für das laufende Jahr stellte der Vorstand auf der Hauptversammlung in Regensburg einen Anstieg der Erlöse auf 16,5 bis 18 Mio. Euro und ein EBITzwi- schen 2,5 und 2,8 Mio. Euro in Aussicht, was eine Erhöhung der Marge auf rund 20% bedeuten würde. Fazit Mit diesem enormen Umsatz- und Ge- winnwachstum ist GENEARTein hoch- interessantes Unternehmen. Die Bewer- tung ist mit einem KGV von über 20 zwar nicht übermäßig günstig, angesichts der hohen Wachstumsraten und der führen- den Marktposition aber durchaus ver- tretbar. Mit dem angekündigten Wechsel vom Entry Standard in den Prime Stan- dard dürfte überdies das Interesse der An- leger zunehmen. Damit sollte es gelingen, das splittbereinigte Emissionsniveau von 13,50 Euro, mit dem die Aktie im Mai 2006 an der Börse startete, endlich dauerhaft nach oben zu verlassen. |
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aus der Diskussion: | Geneart nach dem Börsengang. Ein Wert, in den es sich lohnt zu investieren? |
Autor (Datum des Eintrages): | meinolf67 (10.10.08 21:11:37) |
Beitrag: | 71 von 337 (ID:35522914) |
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