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[posting]35580334[/posting]:confused:

Zunächst müssen wir m.e. dem debitismus, dem ökonomischen anfang allen wirtschaftens und dem damit erreichten wohlstand,aus überzeugenden gründen sehr positiv gegenüberstehen.

erst wenn wir dies verstanden haben, erkennen wir damit, dass es die an den universitäten gelehrte tauschwirtschaft nie gegeben hat und nie geben wird, den tauschen bedingt einen überschuss, den man dann erst gegen andere überschüsse tauschen kann.

Der zwang, erst einmal überschüsse zu erwirtschaften, beruht jedoch z.b. am anfang der sesshaft gewordenen stammesgesellschaften und deren idividualisierung erst auf einem damit notwendig gewordenen vorsorgedenken. d.h. der urbauer musste, als abtragung der urschuld sich und seiner familie selber
gegenüber ( am leben bleiben zu müssen) mehr produzieren als er selber unmittelbar zum leben braucht, denn er muss neben einer harten winterzeit mit fehlernten usw. kalkulieren.

Erst derartige überschüsse ermöglichten das verleihen von eigenen erzeugnissen gegen eine risikoprämie, dem sogenannten zins in form von naturalien oder sonst etwas. Erst damit kam der zins in die welt und damit der zwang des kreditnehmers entweder zu leisten oder seine freiheit zu verlieren. Die voraussetzung von schulden machen ist deshalb immer erst ein eigentum, dass beleihbar ist, oder überschüsse, die ich verleihen kann.

Tatsächlich wollen menschen nicht tauschen, z.b. eine rote glaskugel gegen eine gelbe, sondern etwas besitzen. Wenn sie etwas tauschen, d.h. sich von etwas trennen, dann im dem gefühl, etwas wertvolleres gegen etwas minderwertigeres zu bekommen.

Deshalb war m.e. allein der zins die erste ursache der entstehung von kultur, der schrift, ( z.b. die kerben auf dem kerbholz als erinnerung einer schuld) die gesetze zur klärung von streitigkeiten usw. und das sogenannte geld als schuldschein,( wechsel etc.) das heist einer verbrieften schuld, für die jemand anderes zu bürgen hatte.
So wie es übrigens heute noch ist. Denn jeder geldschein ist nichts anderes als eine umlauffähig gemachte schuld. Deshalb auch die bezeichnung banknote ( banknotiert) mit mindestens 2 gewichtigen unterschriften der jeweiligen notenbankpräsidenten usw.

Mal etwas vereinfacht,wenn du lust hast morgen neues geld entstehen zu lassen, dann brauchst du z.b. nur meinen wechsel anzunehmen.

Weil du damit vermutlich bei deinem bäcker oder barbier damit nicht zahlen kannst, weil die beiden mich nicht kennen, gibst du den wechsel zum diskount zur bundesbank.
diese erst macht den wechsel mit banknotierten scheinen umlauffähig, damit ist jeder neue geldschein zunächst nur ein ganz ordinärer neuer schuldschein. Wenn dieser schein bei dir in der tasche so schön knistert, zerbreche ich mir den kopf und versuche den zwang zu tilgung meiner schuld nachzukommen.

Dies erklärt übrigens auch wunderbar, warum alles geld und alle sogenannten reserven, z.b. devisenreserven nichts weiter als schuldscheine sind und sein können.

Ich hoffe, ich habe dich nicht mit meinem exkurs in die geschichte des debitismus gelangweilt.
 
aus der Diskussion: Sauerrei hoch 3 !!
Autor (Datum des Eintrages): Nannsen  (15.10.08 18:39:51)
Beitrag: 72 von 92 (ID:35582188)
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