Fenster schließen  |  Fenster drucken

WiWo: Falschberatung: Banken vor Gericht
http://www.wiwo.de/finanzen/falschberatung-banken-vor-gerich…
Zertifikate. Es ist der Super-GAU für die seit Jahren boomende Zertifikate-Branche. Mit der US-Bank Lehman Brothers schlitterte im September ein wichtiger Emittent in die Pleite. Nichts hätte Anlegern deutlicher vor Augen führen können, dass Zertifikate viel riskanter sind, als Banker suggerieren. Denn der Wert der „Inhaberschuldverschreibungen“ hängt von der Bonität des Emittenten ab – geht er pleite, droht der Totalverlust. Anleger müssen dann gemeinsam mit den übrigen Gläubigern hoffen, dass im Insolvenzverfahren was für sie abfällt.
Lehman hat in Deutschland mehr als 100 Zertifikate auf den Markt geworfen. Für viele von ihnen wurde gar mit vermeintlichen Garantien geworben – die im Pleitefall nicht existieren. Wohlklingende Namen wie „Capital Protected Coupon Certifikate“ oder „Safety Outperformance Zertifikat“ täuschten darüber hinweg. Zu den wichtigsten Verkäufern der Papiere gehörten die Citibank, die Dresdner Bank und die Sparkassen in Hamburg und Frankfurt.
„Wir gehen davon aus, dass es hierzulande mehr als 10.000 geschädigte Privatanleger gibt“, sagt Anwalt Adrian Müller-Helle von der Kanzlei Wegner Ullrich Müller-Helle & Partner in Berlin. Darunter seien viele, deren Banker die Risiken der Papiere massiv heruntergespielt habe. „Mir liegt die E-Mail eines Citibank-Kundenbetreuers vor, der meinem Klienten noch am 14. September – dem Tag vor der Lehman-Pleite – geraten hat, nicht nervös zu werden und seine Zertifikate im Wert von 140.000 Euro zu behalten.“ Das sei „ein klassischer Fall von Falschberatung“.
 
aus der Diskussion: Lehman Brothers Chapter 11 -> Auswirkung(en) auf deren Zertifikate
Autor (Datum des Eintrages): manyfulddick  (16.10.08 12:57:40)
Beitrag: 1,576 von 2,327 (ID:35590926)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE