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Wall Street Schluss: Dow Jones schließt nach Achterbahnfahrt im Minus, Fed senkt Leitzins auf 1,0 Prozent

New York (aktiencheck.de AG) - Nach einer regelrechten Achterbahnfahrt gingen die amerikanischen Aktien zur Wochenmitte doch noch mit deutlichen Abschlägen aus dem Handel. Nach Bekanntwerden der Leitzinsentscheidung rutschten die Indizes zunächst in die Verlustzone. 15 Minuten vor der Schlussglocke lag der Dow Jones wieder mit fast 300 Zählern im Plus, um in den letzten Handelsminuten wieder in die Verlustzone abzurutschen. Am Ende notierte der Dow Jones mit einem Verlust von 0,82 Prozent bei 8.991 Punkten. Der S&P 500 verlor 1,11 Prozent auf 930 Zähler. Dagegen verbesserte sich der NASDAQ Composite um 0,47 Prozent auf 1.657 Punkte.

Im Blickpunkt stand die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank. Die Fed senkte den Leitzins erneut um 0,5 Prozentpunkte auf 1,0 Prozent. Angesichts der Finanzmarktkrise und der anhaltenden Unsicherheit an den Märkten war dieser Schritt erwartet worden. Lediglich über das Ausmaß der Senkung hatte unter den Marktteilnehmern Uneinigkeit bestanden. Mit der erneuten Zinssenkung erreicht der amerikanische Leitzins nunmehr den tiefsten Stand seit über vier Jahren. In einer konzertierten Aktion mit mehreren ausländischen Zentralbanken hatte die Fed den Leitzins bereits am 7. Oktober auf 1,5 Prozent abgesenkt.

Im Fokus standen die Aktien der beiden Fluggesellschaften Delta Air Lines und Northwest Airlines. Die amerikanische Kartellbehörde hat die Fusion der beiden Unternehmen genehmigt. Nach einer eingehenden Prüfung kam man zu dem Schluss, dass die Fusion beträchtliche Synergien hervorbringen und auch für die US-Konsumenten einen Nutzen bringen werde. Zudem geht man davon aus, dass der Wettbewerb durch nicht den Zusammenschluss nicht beeinträchtigt wird. Nach der Zustimmung der US-Kartellbehörde steht dem Zusammenschluss nichts mehr im Wege. Die Europäische Kommission und die Aktionäre der beiden Unternehmen hatten die Fusion bereits genehmigt. Die Aktien konnten von der Meldung nicht entscheidend profitieren. Während Papiere von Northwest 1 Prozent zulegen konnten, verloren Aktien von Delta rund 2 Prozent.

Die Aktie von Procter&Gamble rutschte nach anfänglichen Zugewinnen deutlich ins Minus gerutscht und verlor 4 Prozent. Der Konsumgüterkonzern hat seinen Gewinn im ersten Quartal um 9 Prozent gesteigert und die Erwartungen damit geschlagen. Der Gesamtumsatz des Konzerns nahm um rund 10 Prozent zu. Für das Gesamtjahr wurde allerdings die geplante Ergebnisspanne nach unten erweitert. Der Konzern rechnet nun mit einem Ergebnis je Aktie zwischen 4,15 und 4,25 Dollar, nachdem man bislang einen Gewinn je Aktie zwischen 4,18 und 4,25 Dollar anvisiert hatte.

Auch der Lebensmittelkonzern Kraft Foods hat im abgelaufenen Quartal ohne die Berücksichtigung von Einmaleffekten die Erwartungen leicht übertroffen. Der Umsatz verbesserte sich um 19 Prozent. Für das laufende Fiskaljahr bestätigte der Konzern seinen Ausblick und erwartet nach wie vor ein bereinigtes EPS von mindestens 1,88 Dollar. Die Aktie gab um gut 1 Prozent nach.

Mit Kellogg präsentierte ein weiterer Nahrungsmittelhersteller seine Zahlen. Das Unternehmen verbuchte im dritten Quartal dank deutlich reduzierter Kosten einen unerwartet deutlichen Ergebnisanstieg. Beim Umsatz verzeichnete der vornehmlich auf Frühstücksflocken spezialisierte Konzern ein Plus von rund 10 Prozent. Für das laufende Fiskaljahr erwartet der Konzern weiterhin einen Gewinn von 2,95 bis 3,00 Dollar je Aktie. Die Aktie verlor gut 1 Prozent.

Unter Druck standen Papiere von Comcast, die um 9 Prozent nachgeben. Und dies, obwohl der Kabelnetzbetreiber für das dritte Quartal einen Umsatzanstieg und einen Gewinnsprung um 38 Prozent meldete und die Erwartungen der Analysten übertraf. Zudem wurde die Jahresplanung bestätigt.

Verluste von knapp 8 Prozent verzeichnen Anteilscheine von Qwest Communications. Die US-Telefongesellschaft verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatzrückgang. Gleichzeitig brach der Gewinn um 93 Prozent ein und verfehlte damit die Analystenerwartungen.

Gut 8 Prozent verlor die Aktie des Krankenversicherers Aetna. Der drittgrößte Krankenversicherer in den USA steigerte im dritten Quartal zwar den Umsatz um knapp 10 Prozent, verzeichnete aufgrund von Investment-Verlusten aber einen Gewinnrückgang um 44 Prozent. Zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Der Konzern rechnet nun mit einem operativen EPS-Ergebnis von 3,90 bis 3,95 Dollar. Bislang hatte man einen Gewinn von 4,00 Dollar je Aktie prognostiziert.

Nach anfänglich deutlichen Verlusten verbuchten Aktien von Office Depot ein sattes Plus von 14 Prozent. Die Bürohandelskette musste im dritten Quartal aufgrund des schwachen Nordamerika-Geschäfts überraschend einen Verlust ausweisen. Der um Einmaleffekte bereinigte Nettoverlust belief sich auf 1 Cent je Aktie, während Analysten zuvor einen Gewinn von 7 Cents erwartet hatten. Der Umsatz ging um 7 Prozent zurück.

Papiere des Automobilzulieferers BorgWarner gaben um 7 Prozent nach. Der Konzern hatte im dritten Quartal unter der schwachen Automobilkonjunktur zu leiden und musste einen Verlust ausweisen. Ohne Berücksichtigung von Einmalbelastungen lag der bereinigte Gewinn im Berichtszeitraum deutlich unter den Schätzungen. Die Erlöse lagen in etwa auf Vorjahresniveau. Wegen der weiter verschlechterten Rahmenbedingungen wurde die Gewinnprognose für das laufende Fiskaljahr von zuletzt 2,80 bis 2,95 Dollar auf 2,25 bis 2,35 Dollar nach unten revidiert. (29.10.2008/ac/n/m)
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Donnerstag 30.10.2008
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (29.10.08 23:23:58)
Beitrag: 10 von 677 (ID:35755114)
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