Na guck mal, wenigstens in Hildesheim sind sie optimistisch Hildesheim, 23. Mai (Reuters) - Das zahlungsunfähige Multimediaunternehmen Metabox (Frankfurt: 692120.F - Nachrichten) blickt trotz seines Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zuversichtlich in die Zukunft. "Die Geschäfte gehen ganz normal weiter und es sind auch keine Kunden abgesprungen", sagte Unternehmenssprecherin Melanie Hoffmann am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Das Aus des Unternehmens ist nicht da." Auch der eingesetzte Insolvenzverwalter Michael Graaff habe sich bei seinem ersten Besuch am Mittwoch optimistisch geäußert. Er müsse sich jedoch zunächst anhand der Unterlagen ein genaues Bild der Situation bei Metabox machen. Eine erste Stellungnahme werde Graaff voraussichtlich in der kommenden Woche abgeben, sagte Hoffmann. Der Rechtsanwalt sei als so genannter schwacher Insolvenzverwalter ohne Verwaltungsbefugnis eingesetzt. Dies bedeute, dass das Unternehmen eigenständig in Absprache mit dem Verwalter über das Vorgehen entscheide. Nachdem Metabox im Zuge der Restrukturierung Ende März 30 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen habe, sei ein weiterer Stellenabbau derzeit nicht geplant, sagte Hoffmann. Der Hersteller so genannter Set-Top-Boxen, mit denen Internet am Fernsehgerät möglich sein soll, habe das Insolvenzverfahren beantragt, weil die liquiden Mittel knapp geworden seien. "Es war absehbar, dass wir Ende Mai nicht allen Verpflichtungen vollständig nachkommen können und wollten frühzeitig reagieren", sagte Hoffmann. Die Abwicklung von Großaufträgen habe sich weiter verschoben. Wegen Kundenwünschen sei es bei Technologie und Entwicklung zu Verzögerungen gekommen, sagte Hoffmann. "Die Aufträge bestehen aber nach nie vor und auch die Verbindungen zu den Kunden sind weiter vorhanden." Metabox hatte am Dienstag mitgeteilt, beim Amtsgericht Hildesheim die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt zu haben und dies mit Zahlungsunfähigkeit begründet. Mit dem zuständigen Insolvenzverwalter solle ein Plan erstellt werden, um die Gesellschaft nach deren Reorganisation fortzuführen, hieß es. Ende April hatte Metabox seine Ergebnis- und Umsatzzahlen zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate nach unten korrigiert und Vorstandsschef Stefan Domeyer die Liquiditätslage seines Unternehmens bereits als kritisch bezeichnet. Auch die Prognose für 2001 mit einem ursprünglich geplanten deutlichen Umsatz- und Ergebniswachstum wurde für hinfällig erklärt. Seit Februar ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen Metabox-Chef Domeyer und zwei inzwischen ausgeschiedener Metabox-Vorstände wegen des Verdachts der Kursmanipulation, des Kapitalanlagebetruges und des Insiderhandels. Hintergrund der Ermittlungen sind Zweifel an einigen der vier Großaufträge oder Absichtserklärungen über die Lieferung von insgesamt 2,9 Millionen Set-Top-Boxen. Nachdem die Metabox-Aktie am Dienstag um über 50 Prozent auf einen neuen Tiefststand von 0,67 Euro eingebrochen war, lag der Titel am Mittwochnachmittag mit 0,69 Euro auf dem Niveau des Vortagesschlusses. |
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aus der Diskussion: | == METABOX == An die alten Mitkämpfer |
Autor (Datum des Eintrages): | flicflac (23.05.01 17:03:52) |
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