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Trocken, trockener, Enwave

22.09.08 TrendAktien.com - 22.9.2008 - http://www.trendaktien.com


Mit einem neuen Verfahren will Enwave den Markt für getrocknete Produkte aufrollen. Ein Riesenmarkt, denn neben Lebensmitteln können auch Medikamente und probiotische Produkte eingetrocknet werden.

Im aktuellen Trendaktien.com-Newsletter möchten wir Ihnen ein Unternehmen vorstellen, das sich in einem ausgesprochenen Wachstumsmarkt bewegt: Enwave.

Was macht Enwave?

Enwave hat in Zusammenarbeit mit der University of British Columbia eine Dehydrierungstechnologie, das Radiant-Energy-Vacuum-Verfahren (REV-Verfahren), entwickelt, das energiesparend und schnell Produkte eintrocknet.

Für welche Produkte kann man diese neue Dehydrierungstechnologie verwenden und warum sollte man überhaupt etwas eintrocknen?

Eine Frage mit vielen Antworten. Denn der Markt für Dehydrierung ist gigantisch groß. Picken wir uns einfach mal den Lebensmittelmarkt heraus, einen Markt den jeder kennt. Denn schon zum Frühstück gibt es Produkte, die eingetrocknet sind, zum Beispiel die kleinen Beeren, Äpfel-, Birnen- und Bananenstückchen im Frühstücksmüsli. Diese Früchte wurden nach der Ernte getrocknet und dem Müsli beigegeben. Dabei ist der Trocknungsprozess, die Dehydrierung, eigentlich nicht schwierig, dennoch nicht frei von K omplikationen. Denn beim Trocknungsvorgang gehen gerne schon mal ein paar Vitamine verloren. Das getrocknete Obst sieht dann vielleicht noch gesund aus, ist es aber nicht mehr. Das betrifft insbesondere das Vitamin C, das sehr hitzelabil ist. Zudem ist das Trocknen mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Spezielle Trocknungsanlagen entziehen durch Erhitzung oder Abkühlung, dem so genannten Gefriertrocknen, den Früchten langsam ihr Wasser. Die traditionelle Trocknungsmethode, das Auslegen der Früchte in der Sonne, ist im großen Maßstab nicht praktikabel.


Und für welche Produkte kann man die Enwave-Technologie noch verwenden?

Neben dem Lebensmittelmarkt arbeitet Enwave auch daran, seine Technologie für probiotische Produkte und den Arzneimittelmarkt einzusetzen. Vor allem letzterer bietet wahnsinnige Entwicklungsmöglichkeiten. Denn durch das Eintrocknen von Arzneien werden diese unempfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen und sie werden vor allem sehr lange haltbar. Zwei Eigenschaften, die sich zum Beispiel für Impfstoffe hervorragend eignen. Diese werden in sehr großen Stückzahlen hergestellt, um die halbe Welt transportiert und „für den Notfall“ eingelagert. Denken Sie zum Beispiel an die Impfstoffe gegen biologische Kampfstoffe. Nicht nur die USA haben beschlossen, große Impfstofflager gegen terroristische Übergriffe mit solchen gefährlichen Substanzen anzulegen. Wenn diese zuvor eingetrocknet wurden, halten sie Jahrzehnte, ohne etwas von ihrer Wirksamkeit einzubüßen. Der Markt für Impfstoffe und Antikörper belief sich im Jahr 2006 auf schätzungsweise über 32 Milliarden US-Dollar. Bis zum Jahr 2010 werden 48 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Enwave will sich hiervon ein „Stück“ abschneiden.

Und welche praktischen Erfahrungen hat Enwave mit seiner neuen Technologie schon sammeln können? Oder ist alles noch „graue Theorie“?

Nein, von „grauer Theorie“ kann hier absolut nicht die Rede sein. Denn die hergestellten Trocknungsmaschinen arbeiten bereits, und das nicht nur im Labor, sondern in der Praxis, im rauen Alltag. So zum Beispiel eine Trocknungsanlage beim Beerenproduzenten Riverbend Plantation. Auf diesem lan dwirtschaftlichen Betrieb im kanadischen Bundesstaat Saskatchewan wurde eine Dehydrierungsanlage zur Trocknung von Saskatoon-Beeren aufgestellt. Die Anlage soll Proben getrockneter Beeren für den Vertrieb auf nordamerikanischen und europäischen Märkten produzieren. Das Projekt wird von der Universität von Saskatchewan betreut. Wenn die Anlage zur Zufriedenheit von Riverbend Plantation arbeitet, hat die Gesellschaft die Option, sie für den Fließbandbetrieb zu kaufen.


Doch Riverbend Plantation ist nicht der erste „Versuchskandidat“. Eine weitere Dehydrierungsanlage wurde bei CAL-SAN Enterprises installiert. Die Firma baut Blaubeeren an.

Gibt es denn auch schon praktische Erfahrungen beim Einsatz in der Medizin?

Ja, die gibt es.
In Kooperation mit der Pharmagesellschaft Aridis Pharmaceuticals testet Enwave die Anwendung des REV-Verfahrens zur Trocknung von Impfstoffen zur Behandlung von Anthrax, Durchfallerkrankungen – ausgelöst durch das Rotavirus – und Bakterienruhr, verursacht durch Shigellen. Zudem soll das Verfahren helfen, Antikörper zu trocknen, die man für die Behandlung von Lungeninfektionen bei Patienten mit zystischer Fibrose benötigt, die durch das Bakterium Pseudomonas aeruginosa ausgelöst wurden. Die Versuche laufen seit Ende 2007 und sollen im zweiten Quartal 2009 abgeschlossen sein. Zwischenergebnisse werden laufend veröffentlicht. So gab man erst am 18. September die erfolgreiche Weiterentwicklung des REV-Verfahrens für medizinische Zwecke bekannt. Mit „freeze-REV“, so die Bezeichnung für die Weiterentwicklung, werden Impfstoffe, die zuvor eingefroren wurden, getrocknet. Dadurch kann die Enwave-Technologie besser in bestehende Produktionsabläufe integriert werden, da das Gefriertrock nen heute eine weit verbreitete Methode ist. „Freeze-REV“ ist zugleich ein technologischer Durchbruch, da es bei bisherigen Versuchen dieser Art zu unkontrollierten elektrischen Entladungen gekommen ist und die Trocknungsraten nur unzureichend waren.


Wie kann ich am Erfolg von Enwave teilhaben?

Wie bei allen kleinen Unternehmen ist auch der Erfolg von Enwave nicht vorprogrammiert. Vieles kann passieren, vieles kann auch schief gehen. Doch als Anleger dürfte es sich lohnen, Enwave im Blickfeld zu behalten. Die Aktien der Gesellschaft sind in Kanada und in Deutschland notiert. In Toronto haben sie das Kürzel „ENW“, in Frankfurt die WKN A0J MA0. Beim Kauf der Papiere sollte man aber unbedingt mit Limits arbeiten, da das tägliche Handelsvolumen noch sehr gering ist .



Quelle: comdirect.de

Die Experten von Axino haben in einer jüngst erschienen Studie Enwave zum Kauf empfohlen. Ihr Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten geben sie mit 0,30 bis 0,35 Euro an. Aktuell steht das Enwave-Papier in Frankfurt bei 0,18 Euro.

Interessante Links:

Deutsche Homepage von Enwave http://www.enwave.eu/

Axino-Studie zu Enwave mit Kursziel 0,30 bis 0,35 Euro http://www.goldinvest.de/public/data/documents/EnWave_Corpor…

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aus der Diskussion: ENWAVE CORPORATION mit grosser Zukunft?!
Autor (Datum des Eintrages): mintelo  (14.11.08 19:22:22)
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