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Heute noch klingt es wie ein Märchen.....

High Tech Investor: Vor 50 Jahren, als Solarworld Opel übernahm...

Solange ist es jetzt schon her, als sich ein damals vergleichsweise kleiner Solarkonzern anschickte, den renommierten Autobauer Opel zu übernehmen. Nur wenige Jahre danach brachte Solarworld das erste serienmäßige Solarauto auf den Markt. Ein Szenario.

Rüsselsheim - Damals, 2008, als die Welt von der schlimmsten Wirtschaftskrise heimgesucht wurde, die die Menschheit je erlebte, schlimmer noch als die Krise 1929, war Opel fast am Ende und SolarWorld noch am Anfang. Die Firma Opel gehörte damals noch zum US-Autoriesen General Motors (GM). Der für seine hubraumgroßen Monster-PickUps bekannte und viel gescholtene Konzern stand freilich kurz vor dem Kollaps und war nicht mehr in der Lage, Opel finanziell zu unterstützen. Doch noch bevor der US-Hersteller pleite ging, kam SolarWorld Opel zuhilfe, löste die Rüsselsheimer aus dem Detroiter Megakonzern heraus und krempelte die Marke mit dem Blitz zum ersten grünen und blitzsauberen Autohersteller um.

Heute, im Jahr 2058, ist die SolarWorld-Opel-Story eine der erfolgreichsten Unternehmens-Zusammenschlüsse aller Zeiten. Damals aber, im Jahr 2008, hielt die Expertenwelt die Offerte für Opel schlichtweg für ein Hirngespinst. Der damalige SolarWorld Chef Frank Asbeck erntete Spott und Gelächter. Was will der denn mit einem Dickschiff wie Opel, fragten die einen. Nicht mehr glaubwürdig, urteilten die andern. Soll sich doch lieber um den Kronberger Opel-Zoo kümmern als um die Automarke, forderten wiederum besonders zynische Zeitgenossen von Asbeck, dem eine besondere Tierliebe nachgesagt wurde. Doch den SolarWorld-Lenker ließ das alles völlig kalt. Sehr schnell ließ er seinen Ankündigungen Taten folgen und übernahm die vier Opel Werke samt Entwicklungszentrum quasi im Vorbeigehen. Die besten Opelaner behielt Asbeck an Bord. Er bündelte das ausgezeichnete Know-How der Opel-Ingenieure und speiste es mit dem Wissen der Spezialisten von SolarWorld.

Heraus kam das Solar-Auto schlechthin, das nun - in den 50er Jahren des 21. Jahrhunderts und nach zahlreichen Weiterentwicklungen - aus den urbanen Verkehrsnetzen einfach nicht mehr wegzudenken ist: der Opel Solum. Das Modell markierte den Startpunkt für den Siegeszug der Marke Opel unter dem Solardach des Mutterkonzerns SolarWorld und ist das Maß aller Dinge: nicht laut, nicht giftig, nicht verschwenderisch.

Mittlerweile setzt SolarWorld soviele Solar-Autos ab wie kein zweiter Hersteller in der Welt. Allein in den letzten sieben Jahren bis 2058 stieg die Nachfrage nach dem Solum jährlich im zweistelligen Bereich. Die Solum-Werke in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern sind zu 100 Prozent ausgelastet. Neben den einzelnen Werken sonnen sich ganz nebenbei auch die vier Opel-Standorte im Glanz des Erfolgs. Galten die Städte vor fünf Jahrzehnten noch als graue Mäuse und nicht gerade als die attraktivsten, so zählen sie heute europaweit dank der konsequenten Umsetzung des von SolarWorld entwickelten urbanen Solarkonzepts für seine Unternehmensstandorte zu den städtischen Räumen mit der höchsten Lebensqualität.

Im Jahr 2008 glaubte an eine solche Entwicklung freilich kein Mensch. Aber es ist eben wie so oft: kreative und besonders außergewöhnliche Ideen sind ihrer Zeit einfach voraus.

Von Achim Jüngling, dpa-AFX
 
aus der Diskussion: SolarWorlds geheimer Plan mit Opel
Autor (Datum des Eintrages): Wall_S_parc  (03.12.08 10:13:51)
Beitrag: 118 von 127 (ID:36136409)
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