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DJ EZB/Stark warnt vor zu großen staatlichen Ausgabenprogrammen

FRANKFURT (Dow Jones)--Jürgen Stark, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), hat vor Versuchen gewarnt, das Vertrauen in die Wirtschaftskraft der Länder des Euroraums mit zu großen staatlichen Konjunkturprogrammen zu stärken. Solche Programme seien nicht geeignet, das Vertrauen zu stärken, schreibt Stark in einem Gastbeitrag für das "Wall Street Journal Europe" (Mittwochausgabe).

Der Notenbanker warnte, dass derartige Programme die ohnehin hohe Verschuldung einiger Länder weiter erhöhen und damit das Vertrauen der Investoren in das Bekenntnis der Politik zu gesunden Staatsfinanzen unterminieren würden. "Zusätzliche Konjunkturprogramme könnten das öffentliche Vertrauen beeinträchtigen statt es zu erhöhen", sagte Stark und warnte, dass die privaten Haushalte in einem solchen Falle ihre Ersparnis erhöhen würden, weil sie wüssten, das sie für die heute geschaffenen Defizite morgen zahlen müssten.

Stark bezweifelte zudem, dass langfristige staatliche Investitionsprogramme geeignet seien, kurzfristige Konjunkturimpulse zu liefern. Mögliche Konjunkturprogramme müssten gezielt, zeitnah und zeitlich begrenzt in Gang gesetzt werden. "Warum zielen so viele der vorgeschlagenen Maßnahmen nicht auf die Wurzel des Problems, dass offenkundig im Finanzsektor zu suchen ist", fragte Stark.


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DJG/DJN/hab/sgs
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aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Mittwoch 10.12.2008
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (10.12.08 09:31:01)
Beitrag: 75 von 682 (ID:36177657)
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