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XETRA-SCHLUSS/Nach 1.000 Erholungspunkten geht DAX Luft aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Den deutschen Aktien ist nach einer dreitägigen Rally am Wochenbeginn etwas die Luft ausgegangen. Immerhin reichte es am Montag für den DAX am Ende noch zu einem kleinen Plus von 0,2% oder 11 Punkten auf 4.984. Gestützt wurde der deutsche Leitindex von Kursaufschlägen der Schwergewichte Deutsche Telekom, E.ON, RWE und SAP. Kurz nach der Eröffnung war der Index mit Dynamik auf das Tageshoch von 5.035 Zählern und damit zum ersten Mal seit dem 10. November über die 5.000er Marke geklettert.

Anschließend nahmen laut Händlern viele Anleger aber erst einmal Gewinne mit. Denn immerhin hat der DAX seit dem Verlaufstief vom 21. November bei 4.035 Punkten in nur sechs Wochen rund 1.000 ´Zähler aufgeholt. Die Nebenwerte schlugen sich besser als die Schwergewichte: Der MDAX stieg um 1,6% auf 5.846 Punkte und der TecDAX um 2,2% auf 537 Stellen.

Das Geschäft belebte sich etwas: Umgesetzt wurden auf dem Handelssystem Xetra rund 150,7 Mio DAX-30-Aktien im Gesamtwert von etwa 2,78 Mrd EUR. Am Freitag waren es lediglich 91,7 Mio Aktien im Wert von 1,93 Mrd EUR. Händler berichteten dennoch von einem lethargischen Handel, dem die nachrichtlichen Impulse gefehlt hätten. Ohnehin laute bis zum US-Arbeitsmarktbericht für Dezember am Freitag die Devise "Abwarten".

Mit Blick nach vorn sind Beobachter vorsichtig optimistisch. "Wie so oft zeigt sich zum Jahresbeginn die Devise: Neues Spiel, neues Glück", sagte Bernd Krampen von der Norddeutschen Landesbank. Institutionelle Investoren begännen von neuem damit, Gelder munter in den verschiedenen Anlageklassen anzulegen. "Wer kommt da an Aktien vorbei?", so Krampen.

Infineon haussierten um 13,4% auf 1,14 EUR. Das Unternehmen hat in der Einladung zur Hauptversammlung am 12. Februar 2009 mitgeteilt, das Eigenkapital auf Grund der weltweiten Finanzkrise mittels einer Kapitalerhöhung um bis zu 450 Mio EUR aufstocken zu wollen. Die Bank Merck Finck & Co nannte die Maßnahme "weise und nicht überraschend" angesichts einer möglichen Insolvenz der DRAM-Tochter Qimonda.

VW verloren dagegen 1,7% auf 254,74 EUR, Daimler 4% auf 26,65 EUR und BMW 2,2% auf 21,86 EUR. VW ließ kurz vor Handelsschluss wissen, dass der Pkw-Absatz in den USA im Dezember um 14,4% eingebrochen ist. Da sich dieser Rückgang aber mit den Erwartungen deckte, litt die Aktie nicht mehr unter der Mitteilung. Die Absatzzahlen von BMW, Daimler und Porsche wurden nachbörslich veröffentlicht und die Kurse reagieren daher erst am Dienstag darauf.

Unsicherheit über die künftige Zusammensetzung des Post-Vorstandes belastete die "Aktie Gelb", die 1,3% auf 11,50 EUR verlor. "Der Markt mag einfach keine Unsicherheit", stellte ein Händler fest. Nach Berichten der "Financial Times Deutschland" plant Post-Vorstandsvorsitzender Frank Appel nach dem überraschenden Abgang des Finanzvorstands John Allan "weitreichende" Umbesetzungen.

Commerzbank verloren 3,1% auf 6,55 EUR. Laut "Spiegel" sind der Commerzbank-Vorstandssprecher Martin Blessing und zwei weitere Commerzbank-Manager auf einer Sitzung des Aufsichtsrats der Dresdner Bank nicht in den Vorstand des Instituts gewählt worden. Postbank büßten 3,1% auf 14,83 EUR ein. Die Deutsche Bank hat sich in einer Studie pessimistisch zu den Aussichten europäischer Finanzhäuser für 2009 geäußert.

Heidelberger Druck litten unter Gewinnmitnahmen. Die Aktie gab um 8,2% auf 5,35 EUR nach. Sie war vom 18. bis zum 30. Dezember um rund 60% nach oben geschnellt. Auch die in den vergangenen Wochen stark gestiegenen Papiere von Bauer (-7,6%) und ProSiebenSat.1 (-4,2%) litten unter Gewinnmitnahmen. Um Freenet kursierten wie schon am Freitag Gerüchte um eine Übernahme durch United Internet. Freenet zogen um 11,4% auf 5,08 EUR an.


DJG/bek/flf
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Dienstag 06.01.2009
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (05.01.09 23:36:23)
Beitrag: 3 von 625 (ID:36310666)
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