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Aktien Frankfurt Ausblick: Kaum verändert - Konjunkturdaten im Blick

Der deutsche Aktienmarkt wird am Dienstag kaum verändert erwartet. Die uneinheitlichen Vorgaben würden keine klaren Impluse liefern, hieß es. Der X-DAX, der auf Basis des DAX-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex <DAX.ETR> zeigt, lag um 8.05 Uhr bei 4.983 Punkten genau auf dem DAX-Schlussstand vom Vortag.

Die Nachrichtenlage gewinne langsam an Fahrt und werde zunehmend wichtiger und umfangreicher, sagte ein Händler. So könnten im Verlauf Konjunkturdaten wie Einkaufsmanagerindizes aus Europa und vor allem auch einige wichtige Daten am Nachmittag aus den USA könnten nochmals Bewegung bringen. Mit Blick auf die Vorgaben aus Übersee hatte der US-Leitindex Dow Jones <INDU.DJI> am Vorabend wegen Gewinnmitnahmen schwächer geschlossen, der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen auf seinem Niveau zum Xetra-Schluss. Der Nikkei-225-Index <N225.FX1> schloss mit 0,42 Prozent im Plus.

Commerzbank <CBK.ETR> und auch Allianz <ALV.ETR> stehen im Blick. Wie das "Handelsblatt" (HB) unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, will auch die Dresdner Bank unter den staatlichen Rettungsschirm schlüpfen. Grund sei neuer Finanzbedarf, der auch die Übernahme durch die Commerzbank belaste. Kurz vor Abschluss des Geschäfts verhandeln der Zeitung zufolge die Noch-Dresdner-Mutter Allianz und die Commerzbank mit dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) über staatliche Hilfen. Ein Händler sieht vor allem Allianz durch die Meldung belastet, da der Versicherer wohl mehr in Dresdner investieren muss. Hinzu kommt eine Meldung der "Financial Times Deutschland", derzufolge die Commerzbank noch in dieser Woche als erstes deutsches Geldhaus eine staatlich garantierte Anleihe im Volumen von ein bis zwei Milliarden Euro begeben will.

Die Aktien der Deutschen Börse <DB1.ETR> rücken nach Handelszahlen vom Vorabend in den Blick. Der Börsenbetreiber hat im Dezember einen Umsatzeinbruch auf dem elektronischen Handelssystem Xetra verzeichnet. Auch an der Terminbörse Eurex sank die Zahl der gehandelten Kontrakte erneut. Händler erwarten allerdings nur eine moderate Kursreaktion. "Die Zahlen kamen noch im späten Xetra-Handel rein, daher dürfte an diesem Morgen niemand mehr davon überrascht werden", sagte ein Börsianer. Auch ein Bericht des "Handelsblatt", demzufolge die Deutsche Börse einen Zukauf in Skandinavien plane, sollte sich seiner Einschätzung nach kaum auf den Kurs auswirken.

Aktien deutscher Autobauer stehen nach US-Absatzzahlen im Fokus. Für den gesamten US-Automarkt 2008 ließen die vorläufigen Daten vom Montag einen Absturz auf etwas mehr als 13 Millionen verkaufte Wagen erwarten - nach mehr als 16 Millionen im Vorjahr. Bei BMW <BMW.ETR> fiel der US-Konzernabsatz 2008 um knapp zehn Prozent, im Monat Dezember sogar um fast 36 Prozent. Daimler <DAI.ETR> schlug sich 2008 durch den in den USA neu gestarteten Kleinwagen smart mit einem Rückgang von lediglich 1,5 Prozent noch recht gut. VW <VOW.ETR> verkaufte in den USA im Jahresvergleich 3,2 Prozent weniger Autos. Der Porsche-Absatz <PAH3.ETR> brach 2008 um rund 25 Prozent ein. Händler reagierten kaum überrascht: "Die Zahlen sind so schlecht wie befürchtet", sagte einer.

Im TecDAX könnten Solarwerte wie SolarWorld <SWV.ETR> oder Solon <SOO1.ETR> unter Druck geraten. Der Solarkonzern LDK Solar <LDK.NYS> warnte am Vorabend vor niedrigeren Umsätzen sowohl im Schlussquartal 2008 als auch für 2009. Die weltweite Finanzkrise habe die Nachfrage nach Solarenergie geschwächt. Die Aktien von LDK sackten daraufhin im nachbörslichen US-Handel um rund zehn Prozent ab. Börsianer verwiesen zudem auf die Schließung eines Versuchwerks des US-Solarunternehmens Evergreen Solar. Dies sei aus Kostensenkungsgründen geschehen und würde 25 Millionen Dollar Abschreibungen nach sich ziehen.

Wegen des wirsam werdens von Indexumstellungen in MDAX und SDAX stehen Fielmann <FIE.ETR> im Blick. Die Aktien der Optikerkette rücken zu diesem Handelstag für ALTANA-Titel in den MDAX auf. Aufgrund der Übernahme durch SKion muss das Spezialchemieunternehmen den Index mittelgroßer Werte verlassen, nachdem der Streubesitz-Anteil unter die Mindestgrenze von zehn Prozent gefallen ist. Fielmann wird im SDAX <SDXP.ETR> durch das Papier des Auto- und Luftfahrt-Ingenieurdienstleisters Bertrandt <BDT.ETR> ersetzt. Ein Händler sagte: "Fielmann könnten hiervon profitieren - bei Bertrandt als SDAX-Nachfolger dürfte sich die Reaktion aber in Grenzen halten."/fat/ck

AXC0017 2009-01-06/08:23
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Dienstag 06.01.2009
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (06.01.09 08:45:45)
Beitrag: 18 von 625 (ID:36311195)
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