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Aktien Frankfurt Eröffnung: Uneinheitlich - DAX wieder über 5.000 Punkten

Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag uneinheitlich gestartet. Die Vorgaben aus Übersee waren gemischt ausgefallen und gaben damit keine klare Richtung vor. Der DAX <DAX.ETR> kletterte wieder auf 5.000 Punkte und stand in den ersten Handelsminuten 0,38 Prozent höher bei 5.002,83 Zählern. Der MDAX <MDAX.ETR> gab dagegen 0,20 Prozent auf 5.834,17 Punkte ab. Der Auswahlindex für Technologiewerte TecDAX <TDXP.ETR> verlor, belastet von schwachen Solarwerten, 1,14 Prozent auf 531,04 Zähler.

Die Nachrichtenlage gewinne langsam an Fahrt und werde zunehmend wichtiger und umfangreicher, sagte ein Händler. So könnten im Verlauf Konjunkturdaten wie Einkaufsmanagerindizes aus Europa und vor allem auch einige wichtige Daten am Nachmittag aus den USA könnten nochmals Bewegung bringen. Wegen des Feiertags in einigen Bundesländern könnte das Geschäft aber dünner bleiben.

Mit Blick auf die Vorgaben aus Übersee hatte der US-Leitindex Dow Jones <INDU.DJI> am Vorabend wegen Gewinnmitnahmen schwächer geschlossen, der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen 0,05 Prozent über dem Niveau zum Xetra-Schluss. Der Nikkei-225-Index <N225.FX1> schloss mit 0,42 Prozent im Plus.

METRO <MEO.ETR> rutschten als schwächster DAX-Wert um 5,90 Prozent auf 28,40 Euro ab. Händler verwiesen insbesondere auf eine Abstufung durch Merrill Lynch innerhalb einer Branchenstudie. Die Analysten kappten ihre Einschätzung für den Einzelhändler von "Buy" auf "Underperform", das Kursziel beließen sie bei 27 Euro. METRO habe im Sektor das größte Gewinnrisiko und Merrill Lynch erwartet für 2009 nun einen Rückgang des EBIT um 3,5 bis 4,0 Prozent. Nach dem jüngsten Kursanstieg sei in der Aktie nur eine moderate Verfehlung der Gewinnschätzungen 2009 eingepreist. Unterdessen befürchtet der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) für 2009 eine Pleitewelle in der Branche.

Autowerte standen nach US-Absatzzahlen im Fokus und zählten nach dem Kursrückschlag am Vortag wieder zu den Favoriten im DAX. Für den gesamten US-Automarkt 2008 ließen die vorläufigen Daten vom Montag einen Absturz auf etwas mehr als 13 Millionen verkaufte Wagen erwarten - nach mehr als 16 Millionen im Vorjahr. Bei BMW <BMW.ETR> fiel der US-Konzernabsatz 2008 um knapp zehn Prozent, im Monat Dezember sogar um fast 36 Prozent. Daimler <DAI.ETR> schlug sich 2008 durch den in den USA neu gestarteten Kleinwagen smart mit einem Rückgang von lediglich 1,5 Prozent noch recht gut. Die Daimler-Aktie legte 1,93 Prozent auf 27,165 Euro zu, BMW gewannen 0,21 Prozent auf 21,900 Euro. Händler bezeichneten die Zahlen als "so schlecht wie befürchtet."

Volkswagen (VW) <VOW.ETR> verkaufte in den USA im Jahresvergleich 3,2 Prozent weniger Autos, der Porsche-Absatz <PAH3.ETR> brach 2008 um rund 25 Prozent ein. Händler konzentrierten sich hier allerdings auf die Meldung, dass der Sportwagen-Hersteller Porsche die Beteiligung an dem Wolfsburger Autobauer auf 50,76 Prozent der Stammaktien aufgestockt hat und sich damit wie geplant die Mehrheit an VW sichert. Ein Händler sagte: "Das war klar - nun stellt sich aber die Frage, ob Porsche auf diesem Kursniveau die Zukäufe beschleunigt ujnd schneller Richtung 75 Prozent geht." Dann verknappe sich die Zahl frei verfügbarer Aktien wieder und das könnte den Kurs treiben. Durch die Aufstockung hat Porsche auch die mittelbare Kontrolle an Scania <SCV.SSE> <SNAB.FSE> erlangt und Porsche ist nun verpflichtet, ein Übernahmeangebot für Scania vorzulegen. Dies wertete der Händler allerdings als "weniger spannend".

Im Blick standen auch Commerzbank <CBK.ETR> und Allianz <ALV.ETR>. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, will auch die Dresdner Bank unter den staatlichen Rettungsschirm schlüpfen. Grund sei neuer Finanzbedarf, der auch die Übernahme durch die Commerzbank belaste. Hinzu kommt eine Meldung der "Financial Times Deutschland", derzufolge die Commerzbank noch in dieser Woche als erstes deutsches Geldhaus eine staatlich garantierte Anleihe im Volumen von ein bis zwei Milliarden Euro begeben will. Händler sehen vor allem Allianz belastet, da der Versicherer womöglich mehr in die Dresdner investieren muss. Die Aktien rutschten um 4,37 Prozent auf 73,57 Euro ab, Commerzbank büßten 3,89 Prozent auf 6,300 Euro ein.

HOCHTIEF-Aktien <HOT.ETR> rutschten im MDAX mit minus 9,90 Prozent auf 32,66 Euro ans Indexende. Die australische Tochter Leighton nahm wegen ihrer schwächelnden Immobiliensparte und Problemen mit ihrem Investment in Mautstraßen die Jahresziele zurück. Einem Händler zufolge entsprechen die neuen Ziele nur noch der Hälfte des im November angestrebten Wachstums. Sie lägen nun rund sieben Prozent unter den Markterwartungen. Auch Analysten reagierten negativ: Die WestLB senkte das Kursziel von 48 auf 46 Euro, blieb aber bei der Empfehlung "Buy". Equinet nahm das Ziel von 57 auf 51 Euro zurück.

Die Aktie des MDAX-Neulings Fielmann <FIE.ETR> verlor 1,25 Prozent auf 48,05 Euro. Sie kam an diesem Morgen für ALTANA in den Index der mittelgroßen Werte.

Die schwer gewichteten Solarwerte standen im TecDAX unter Druck und zogen den Index überdurchschnittlich nach unten. Händler verwiesen auf Aussagen des US-Solarkonzerns LDK Solar <LDK.NYS>, die am Vorabend vor niedrigeren Umsätzen sowohl im Schlussquartal 2008 als auch für 2009 gewarnt haben. Zudem wurde auf die Schließung eines Versuchwerks des US-Solarunternehmens Evergreen Solar verwiesen. Q-Cells <QCE.ETR> sackten um 6,98 Prozent auf 26,14 Euro ab, SolarWorld <SWV.ETR> fielen um 5,65 Prozent auf 15,87 Euro. SMA Solar <S92.ETR> gaben um 3,68 Prozent auf 39,03 Euro ab. Merrill Lynch senkte das Votum für SMA Solar auf "Neutral"./fat/ck

AXC0029 2009-01-06/09:53
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Dienstag 06.01.2009
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (06.01.09 10:00:10)
Beitrag: 74 von 625 (ID:36311777)
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