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Am 1. November 1957 wurde sie ermordet - seither blühen die Gerüchte über Kunden, Mordmotive und Polizeipatzer. Von Politikern aus Bonn wurde gemunkelt, die geschont werden sollen, von Industriebossen und einem Dauerliebhaber aus einer Ruhrgebiets-Dynastie. Was ist daran? Erst vor einem Jahr öffneten sich für die HR-Autorin Helga Dierichs die Ermittlungsakten. Seither wissen wir mehr. Aber keinesweg alles, denn vier entscheidende Bände der Hauptakte fehlen. Und aus dem Gestrüpp von über 500 Nebenspuren, zumeist männlichen Kontakten der Toten, lässt sich kaum mehr die Spreu vom Weizen trennen. Schon damals eine deutliche Überforderung für die zuständige Mordkommission. So fand die Autorin wichtige Beweisstücke auch nicht in den Akten, sondern im Keller eines der Kripobeamten: Briefe, Postkarten und ein Tonband voll sehnsüchtiger Liebesbekenntnisse. Der Sohn von Berta Krupp liebte eine Nutte. Aber die Polizei bohrte nicht weiter. Auch nicht als Pohlmann, der drohte Namen auszuplaudern, aus dem Umfeld der Krupp-Dynastie Schweigegeld geboten wurde. Dies ist nicht das einzige Versäumnis der Ermittler, wie die Dokumentation zeigt. Mindestens noch zwei weiteren heißen Spuren hätte die Polizei nachgehen müssen. Und wer weiß, was noch alles zu entdecken wäre, tauchten die vier verschwundenen Akten wieder auf. Die faszinierende Kriminalgeschichte ist zugleich auch ein Sittengemälde der 50er Jahre.
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aus der Diskussion: Nachleger aufgepasst - MBX Sonderaktion möglich !
Autor (Datum des Eintrages): RosemarieNitribitt  (31.05.01 10:37:03)
Beitrag: 12 von 22 (ID:3633251)
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