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Aktien Frankfurt Ausblick: Etwas fester - Vorgaben stützen Erholung

Freundliche Vorgaben dürften dem deutschen Aktienmarkt am Montag einen guten Wochenstart erleichtern. Der X-DAX, der auf Basis des DAX-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex <DAX.ETR> zeigt, notierte am Morgen kurz nach 8.00 Uhr um 0,98 Prozent über dem DAX-Schluss vom Freitag. In der Vorwoche war der Leitindex um 10,53 Prozent abgerutscht.

Der Dow Jones Industrial <INDU.DJI> hatte sich am Freitag mit leichten Gewinnen ins Wochenende verabschiedet. Der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen um 1,38 Prozent über seinem Niveau zum Xetra-Schluss vom Wochenschluss. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index <N225.FX1> gut behauptet. Da die Börsen in den USA am Montag wegen des Martin-Luther-King-Tages geschlossen sind, dürften den Märkten nach Ansicht von Marktteilnehmern wichtige Impulse fehlen. Im Fokus stehen neben dem Finanzsektor auch Zahlen von Deutsche Post <DPW.ETR> , Wincor Nixdorf <WIN.ETR> und Kontron <KBC.ETR>.

Deutsche Bankentitel wie Deutsche Bank <DBK.ETR>, Commerzbank <CBK.ETR> und Deutsche Postbank <DPB.ETR> sollten Anleger nach zahlreichen Berichten weiter im Auge behalten. So kündigte die britische Barclays <BARC.ISE> <BCY.FSE> am vergangenen Freitag im späten Handel an, dass sie für das Geschäftsjahr 2008 voraussichtlich einen Gewinn vor Steuern über den durchschnittlichen Erwartungen des Marktes vorlegen können. Zudem berichtet die "Financial Times" über ein weiteres Rettungspaket für britische Banken. Darüber hinaus plant die neue US-Regierung einige Veränderungen in dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungsplan. All diese Nachrichten sollten nach Händlereinschätzungen positiv auf die Bankenkurse wirken. Dämpfen dürften die Stimmung jedoch Berichte über eine anrollende Abschreibungswelle. Laut "Spiegel" sind von "toxischen Wertpapieren" im Volumen von knapp unter 300 Milliarden Euro aus den Büchern von 20 Großbanken erst rund ein Viertel abgeschrieben worden.

Die Deutsche Post <DPW.ETR> hat 2008 dank einer Kostenkur ihr im Herbst gesenktes Gewinnziel erreicht. Vor Einmalposten, Zinsen und Steuern liege der Gewinn leicht über 2,4 Milliarden Euro, teilte der Logistiker mit. Der operative Cash-Flow lag bei mehr als drei Milliarden Euro. Einen Ausblick auf 2009 will die Post frühestens zum Ende des ersten Quartals geben. Bisher sei aber schon absehbar, dass das Umfeld schwierig bleiben wird.

Die Aktien der Deutschen Börse <DB1.ETR> werden von Händlern tendenziell schwächer erwartet. Wie die "WirtschaftsWoche" (WiWo) berichtete, erhalten die Spekulationen über einen Ausstieg der Großaktionäre TCI und Atticus bei dem Börsenbetreiber neue Nahrung. TCI hatte im vergangenen September seinen Anteil an der Deutschen Börse von 10,3 Prozent gemeinsam mit dem Hedge-Fonds Atticus (Anteil 9,0 Prozent) in einem Pool zusammengelegt, hieß es in dem Bericht weiter. Im Atticus European Fund seien aber nur noch 5,02 Prozent der Deutsche-Börse-Aktien gemeldet, berichtete die WiWo. Möglicherweise sind laut dem Magazin-Bericht demnach rund vier Prozent der Atticus-Anteile bereits verkauft worden. Händler erklärten, dies gebe den Spekulationen über den möglichen Ausstieg der Großaktionäre neue Nahrung.

Bei der Aktie von Fraport <FRA.ETR> rechnen Händler hingegen nach der Landtagswahl in Hessen mit Kursgewinnen. Das Wahlergebnis, das zu einer Koalition aus CDU und FDP führen dürfte, habe zwar nicht überrascht, dürfte aber den Plänen des Flughafenbetreibers entgegenkommen, in Frankfurt eine neue Landebahn und ein neues Terminal zu bauen. Dies sollte auch der Aktie Auftrieb geben, hieß es.

Wincor Nixdorf <WIN.ETR> hat seine Bilanz vorgelegt. Der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller hat im Auftaktquartal 2008/2009 Umsatz und Ergebnis überraschend gesteigert. Für das Gesamtjahr zeigte sich der Konzern aber weiter vorsichtig und rechnet mit einem Geschäft auf Vorjahresniveau. Die Quartalszahlen lägen deulich über den Zielen des Unternehmens, lobten Händler.

Im TecDAX <TDXP.ETR> stehen Kontron <KBC.ETR> ebenfalls mit Zahlen im Fokus. Der Minicomputerhersteller konnte im Schlussquartal 2008 seinen Umsatz von 123,9 auf rund 139 Millionen Euro steigern. Damit legte das Unternehmen in den letzten drei Monaten mit 13 Prozent stärker zu als im Gesamtjahr mit 11 Prozent auf zirka 495 Millionen Euro. Die eigene Prognose sei damit voll erfüllt worden, hieß es. Der Auftragsbestand liegt mit mehr als 290 Millionen Euro ebenfalls über den 268 Millionen Euro des Vorjahres. Händler erwarten indes nur geringe Kursreaktionen, da die Zahlen im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten./gl/ag

AXC0032 2009-01-19/08:20
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Montag 19.01.2009
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (19.01.09 08:29:56)
Beitrag: 34 von 635 (ID:36400468)
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