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Aktien Frankfurt Eröffnung: Fest - Freundliche Vorgaben stützen Erholung

Angesichts freundlicher Vorgaben hat sich der deutsche Aktienmarkt am Montag etwas von den deutlichen Verlusten der Vorwoche erholt. In den ersten Handelsminuten gewann der DAX <DAX.ETR> 1,01 Prozent auf 4.410,22 Zähler - die vergangene Woche hatte der Leitindex mit einem Minus von über zehn Prozent beendet. Für den MDAX <MDAX.ETR> der mittelgroßen Werte ging es um 1,18 Prozent auf 5.139,17 Punkte nach oben, und der Technologiewerte-Index TecDAX <TDXP.ETR> legte um 1,87 Prozent auf 480,03 Zähler zu.

Der Dow Jones Industrial <INDU.DJI> hatte sich am Freitag mit leichten Gewinnen ins Wochenende verabschiedet. Der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen um 1,49 Prozent über seinem Niveau zum Xetra-Schluss vom Wochenschluss. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index <N225.FX1> gut behauptet. Da die Börsen in den USA am Montag wegen des Martin-Luther-King-Tages geschlossen sind, dürften den Märkten nach Ansicht von Marktteilnehmern wichtige Impulse fehlen. Im Fokus stehen neben dem Finanzsektor auch Zahlen von Deutsche Post, Wincor Nixdorf und Kontron.

Aktien der Deutschen Post <DPW.ETR> gewannen nach Eckdaten für das vergangene Jahr 1,75 Prozent auf 9,585 Euro. Der Logistiker hat dank einer Kostenkur sein im Herbst gesenktes Gewinnziel erreicht. Vor Einmalposten, Zinsen und Steuern liege der Gewinn leicht über 2,4 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen mit. Der operative Cash Flow lag bei mehr als drei Milliarden Euro. Einen Ausblick auf 2009 will die Post frühestens zum Ende des ersten Quartals geben. Bisher sei aber schon absehbar, dass das Umfeld schwierig bleiben wird. Die Zahlen sind nach Einschätzung eines Händlers aufgrund von Kostensenkungen operativ positiv ausgefallen. Allerdings lasse der fehlende Ausblick darauf schließen, dass das Unternehmen "angesichts der konjunkturellen Nebelwand, deren Dicke und Dichte niemand so recht einschätzen kann, im Trüben fischt".

Dagegen gehörten Bankenwerte mehrheitlich zu den Verlierern. Laut Händlern dämpften Berichte über eine anrollende Abschreibungswelle die Stimmung für den Sektor. Laut "Spiegel" sind von "toxischen Wertpapieren" im Volumen von knapp unter 300 Milliarden Euro aus den Büchern von 20 Großbanken erst rund ein Viertel abgeschrieben worden. Aktien der Deutschen Bank <DBK.ETR> verloren am DAX-Ende 4,00 Prozent auf 19,220 Euro, und Postbank-Titel <DPB.ETR> verbilligten sich um 0,58 Prozent auf 8,60 Euro.

Für Titel der Deutschen Börse <DB1.ETR> ging es um unterdurchschnittliche 1,00 Prozent auf 44,40 Euro hoch. Wie die "WirtschaftsWoche" (WiWo) berichtete, erhalten die Spekulationen über einen Ausstieg der Großaktionäre TCI und Atticus bei dem Börsenbetreiber neue Nahrung. TCI hatte im vergangenen September seinen Anteil an der Deutschen Börse von 10,3 Prozent gemeinsam mit dem Hedgefonds Atticus (Anteil 9,0 Prozent) in einem Pool zusammengelegt, hieß es in dem Bericht weiter. Im Atticus European Fund seien aber nur noch 5,02 Prozent der Deutsche-Börse-Aktien gemeldet, berichtete die WiWo. Möglicherweise sind laut dem Magazin-Bericht demnach rund vier Prozent der Atticus-Anteile bereits verkauft worden.

Im MDAX verteuerten sich Papiere von Wincor Nixdorf <WIN.ETR> als Spitzenreiter um 7,38 Prozent auf 36,09 Euro. Der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller hat im Auftaktquartal 2008/2009 Umsatz und Ergebnis überraschend gesteigert. Für das Gesamtjahr zeigte sich Wincor Nixdorf aber weiter vorsichtig und rechnet mit einem Geschäft auf Vorjahresniveau. Händler bewerteten die Zahlen in einer ersten Reaktion als "exzellent" und besser als erwartet. Bei Fraport <FRA.ETR> standen nach der hessischen Landtagswahl marktkonforme Kursgewinne von 1,38 Prozent auf 29,40 Euro zu Buche. Das Wahlergebnis, das zu einer Koalition aus CDU und FDP führen dürfte, habe zwar nicht überrascht, dürfte aber den Plänen des Flughafenbetreibers entgegenkommen, in Frankfurt eine neue Landebahn und ein neues Terminal zu bauen. Dies gebe der Aktie etwas Auftrieb, hieß es.

Dagegen büßten die Aktien von Schlusslicht Bilfinger Berger <GBF.ETR> 1,82 Prozent auf 32,90 Euro ein. Händler verwiesen auf einen Medienbericht, dem zufolge der Baukonzern seine Margenziele für das laufende Jahr verfehlen könnte. Allerdings wolle Bilfinger seine Dividende stabil halten, heiße es dort weiter.

Bei den Technologiewerten ging es für Kontron-Aktien <KBC.ETR> um 3,80 Prozent auf 6,28 Euro hoch. Der Minicomputerhersteller konnte im Schlussquartal 2008 seinen Umsatz von 123,9 auf rund 139 Millionen Euro steigern. Damit legte das Unternehmen in den letzten drei Monaten mit 13 Prozent stärker zu als im Gesamtjahr mit 11 Prozent auf zirka 495 Millionen Euro. Die eigene Prognose sei damit voll erfüllt worden, hieß es. Der Auftragsbestand liegt mit mehr als 290 Millionen Euro ebenfalls über den 268 Millionen Euro des Vorjahres.

Die Aktien von Manz Automation <M5Z.ETR> und Roth&Rau <R8R.ETR> legten deutlich zu und setzten sich an die TecDAX-Spitze. Manz gewannen 7,54 Prozent auf 33,66 Euro und Roth&Rau verteuerten sich um 5,50 Prozent auf 14,00 Euro. Die beiden Solarzulieferer planen eine Kooperation. Es sei eine grundsätzliche Einigung über den Abschluss einer Rahmenvereinbarung getroffen worden, teilten die Unternehmen mit. Es gehe vor allem um die Zusammenarbeit bei Produktionslinien zur Herstellung kristalliner Silizium-Solarzellen. Ein Händler wertete die Nachricht als positiv. Speziell Roth&Rau sollte profitieren, nachdem der Konzern zuletzt unter schwächeren Margen gelitten habe, so der Börsianer./gl/ag

AXC0057 2009-01-19/09:45
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Montag 19.01.2009
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (19.01.09 09:57:56)
Beitrag: 105 von 635 (ID:36401046)
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