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zwar schon etwas älter, aber sehr interessant:


http://www.welt.de/wirtschaft/article2623085/Schaeffler-auf-…





Nach Übernahme
Schaeffler auf der Suche nach Eigenkapital
(2) Von Jens Hartmann und Frank Seidlitz 24. Oktober 2008, 18:13 Uhr Das Familienunternehmen Schaeffler arbeitet nach der Milliarden teuren Übernahme des Autozulieferers Continental an einer Verbesserung seiner Bilanzstruktur. Nach WELT-ONLINE-Informationen prüft das Unternehmen nun verschiedene Optionen. Einen Einstieg von Staatsfonds soll es aber nicht geben.
„Es wäre fahrlässig, sich jetzt nicht nach Eigenkapital umzusehen“, heißt es aus dem Schaeffler-Umfeld. Die finanzielle Lage sei zwar nicht Existenz gefährdend, allerdings „sehr unschön“. Schaeffler stünde nach der etwa 24 Mrd. Euro teuren Übernahme von Continental bei bestimmten Verschuldungskennziffern schlechter da als der Dax-Konzern selbst.
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90 Prozent der Conti-Aktien in Schaeffler-Hand Ein Schaeffler-Sprecher wollte sich nicht zu möglichen Eigenkapitalmaßnahmen äußern. Er dementierte allerdings, wie die Familie Schaeffler selbst, Spekulationen über den Verkauf von Schaeffler-Anteilen. „An diesen Spekulationen, dass ein Investor an der Schaeffler KG beteiligt wird, ist nichts dran!“, heißt es in einem Schreiben an die Mitarbeiter, das dieser Zeitung vorliegt.

Die Finanzierung der zweitgrößten Übernahme auf deutschem Boden hat in den letzten Monaten immer wieder zu Spekulationen geführt. Denn mit Continental übernimmt Schaeffler ein Unternehmen, das nicht nur drei Mal größer ist als das Familienunternehmen. Auch die Verschuldung nach der Übernahme von fast 90 Prozent der Conti-Aktien hat mit knapp 31 Mrd. Euro einen äußerst riskanten Wert erreicht. Dem stehen lediglich vier Mrd. Euro an Eigenkapital auf Schaeffler-Seite gegenüber. Das Familienunternehmen dementiert aber jegliche Probleme: „Die Finanzierung steht, daran hat sich nichts geändert. Es gibt hier klare Finanzierungszusagen“, sagt ein Sprecher.


Sechs Banken haben Schaeffler die Finanzierung des Conti-Kaufs zugesichert. Trotz Finanzkrise und Krise in der Automobilbranche sollen die Banken weiterhin zu ihren Zusagen stehen. Nachforderungen bei den Sicherheiten durch den rapide abgestürzten Conti-Kurs soll es nicht gegeben haben.

Analysten hingegen sehen die Lage kritischer: „Die Schuldenlast für Schaeffler nach der Übernahme von Conti ist enorm hoch“, sagte Aleksei Wunrau, Analyst bei der BHF-Bank. „Das Unternehmen muss einen langen Atem haben. Es geht hier um eine Rückzahlung der Schulden auf einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren.“ Bei einer Verzinsung von sieben Prozent müsse Schaeffler eine Mrd. Euro Zinskosten pro Jahr aufbringen. Der Kapitalzufluss von 1,5 bis zwei Mrd. Euro von Schaeffler/Conti reiche dafür nur äußerst knapp aus.

Wohl deshalb lotet Schaeffler derzeit mehrere Optionen aus, um die Bilanzstruktur zu verbessern. Dabei soll es aber nicht nur vorrangig um neues Eigenkapital gehen, das etwa durch die Ausgabe einer Anleihe möglich wäre. Allerdings würde sich diese beim derzeitigen Marktumfeld als schwierig erweisen, so der BHF-Analyst. Die Familie Schaeffler schloss in dem Schreiben an die Mitarbeiter aber auch einen Verkauf von Conti-Aktien nicht aus. „Entsprechend unserer ursprünglichen Planung bleiben wir dabei, dass wir Aktien, die uns über 49,99 Prozent hinaus angedient worden sind, verkaufen werden und nicht ausschließen können, dass im Rahmen dieses Abverkaufs auch ein Investor eine große Beteiligung an der Continental AG übernimmt.“

Keywords
Schaeffler Conti Autozulieferer Nürnberg Bilanz Vieles deutet auch auf einen forcierten Schuldenabbau hin. Derzeit prüft der Conti-Vorstand den Verkauf seiner Reifensparte. Der Dax-Konzern könnte allein aus dieser Transaktion zwischen sieben und acht Mrd. Euro einnehmen und damit auch Schaeffler Erleichterung verschaffen. Aus dem Conti-Umfeld hieß es, dass sich in diese Richtung einiges bewege.
 
aus der Diskussion: Conti - warum ich eine Insolvenz nicht mehr ausschließe....
Autor (Datum des Eintrages): itsSHOWTIME  (28.01.09 18:47:02)
Beitrag: 40 von 44 (ID:36468040)
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