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In der Annahme, daß das hier das Hauptforum zu WMF ist:

Schweres Jahr für Haushaltswaren
Abhängigkeit vom Export wird zum Manko

mcon. Frankfurt, 20. Februar. Ihre hohe Abhängigkeit vom Export bereitet den deutschen Herstellern von Schneid- und Haushaltswaren Schwierigkeiten. In den vergangenen Jahren garantierten hohe Exportanteile ein kräftiges Wachstum, während die stagnierenden oder nur zögerlich steigenden Umsätze auf dem deutschen Markt das Gesamtwachstum bremsten. So erreichten einige Unternehmen einen Exportanteil an ihrem Umsatz von bis zu 80 Prozent. Laut Industrieverband Schneid- und Haushaltswaren (IVSH) hatte der Branchenumsatz noch im Jahr 2007 um 12 Prozent zugelegt.

In der Weltwirtschaftskrise hat sich dieses Bild grundlegend gewandelt: Im abgelaufenen Jahr hat sich die Auslandsnachfrage nach deutschen Haushaltsgeräten deutlich abgeschwächt; der stabile Inlandskonsum dient nun als Anker, der die Rückgänge begrenzt. Der Vorsitzende des IVSH, Torsten Korb, berichtet, dass der Umsatz der Mitgliedsunternehmen im abgelaufenen Jahr um 6,9 Prozent auf 2 Milliarden Euro gesunken ist.

Die Rückgänge entstanden im größten Zweig der Branche, der Schneidwarenindustrie. Ihr Umsatz sank sogar um 14 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Grund hierfür ist die besonders hohe Exportabhängigkeit dieses Industriezweigs. Die Ausfuhr von deutschen Schneidwaren ist 2008 um 21 Prozent zurückgegangen. Vor allem die hochpreisigen deutschen Haushaltsmesser fanden im Ausland weniger Käufer. Ihr Vorjahresniveau halten konnten hingegen Hand- und Fußpflegeinstrumente. Die weniger exportabhängige Besteckindustrie konnte die Flaute im Auslandsgeschäft mit einem Zuwachs auf dem Heimatmarkt ausgleichen und schloss 2008 wie schon 2007 mit einem Umsatz von 193 Millionen Euro ab. Die Hersteller von Haushalts-, Küchen- und Tafelgeräten profitieren weiterhin von den Kochsendungen im Fernsehen und steigerten ihren Umsatz um gut 3 Prozent.

Der Verbandsvorsitzende Korb erwartet für 2009 "ein schweres Jahr". Neben einer ungewissen Nachfrageentwicklung belasteten das nach den letzten Tarifabschlüssen gestiegene Lohnniveau sowie der angespannte Kapitalmarkt die Hersteller. Dem stehe nur eine leichte Entspannung bei den Kosten für Material und Energie gegenüber.

Ein wenig Hoffnung, dass 2009 so schlimm nicht werde, hat Oliver Berking, Inhaber von Robbe & Berking, des nach eigenen Angaben größten Herstellers von Silberbesteck, von der Frankfurter Messe "Ambiente" mitgenommen, die Anfang dieser Woche zu Ende ging. Sie sei viel besser gelaufen als allgemein erwartet. "Ich habe überall fröhliche Gesichter gesehen", sagte Berking.

Text: F.A.Z., 21.02.2009, Nr. 44 / Seite 14
 
aus der Diskussion: WMF, die vergessene Perle
Autor (Datum des Eintrages): redbulll  (21.02.09 19:03:24)
Beitrag: 588 von 827 (ID:36627243)
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