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Zitat aus einem anderen Forum:


"Auswirkungen des BVG Urteils zur Einspeisevergütung

Als Insider der BRANCHE kann ich nur feststellen:

Durch das Urteil des BVG gibt es endlich eine Korrektur der wahnwitzigen Auswüchse einer Branche. Die Entwickler von solchen Biogasparks hatten weder die Umwelt noch nachhaltige Anlegerrenditen im Sinn. Das Ziel der Parks war ausschließlich die Maximierung der Projektentwickler- und Fondsverwaltervergütungen.

Nicht nur zufällig haben auch die Unternehmen der hier dikutierten Unternehmen ENVITEC AG & SCHMACK AG davon erheblich profitiert. Die Anlagen beider Hersteller waren immer im Vergleich zu anderen erheblich überteuert und dazu aufgrund der schlechteren Anlagenstruktur deutlich leistungsschwächer als die von anderen Biogasanlagenherstellern und -entwicklern.

Aufgrund unserer langfristigen Auswertung haben die auch in den Biogaspark verbauten Standard-Anlagen von Schmack & Envitec einen um 15 - 30 % geringeren Gesamtwirkungsgrad (Output an Elektr. Energie i.V. zu Input an organischer Substanz) als andere BGAs nicht börsennotierter Unternehmen. Biogas Nord AG baut im Vergleich eine deutlich effizientere Anlagenstruktur als die beiden o.a.. Die Nähe der beiden börsennotierten Hersteller zu den Entwicklern der Biogasparks hat m.E. die Struktur und Grösse der Parks erheblich geprägt.

Envitec und Schmack haben mehr als 75 % der durch die engere Auslegung des Anlagenbegriffes betroffenen 250 Biogasanlagen in den Parks gebaut bzw. geliefert. Es darf vermutet werden, das die konzeptionellen Anfänge dieser Parks auch aus den Führungsetagen von RUHE und SCHMACK geprägt wurden.

Insbesondere da ja die NAWARO AG aber auch andere Parkinitiatoren das Argument immer wiederholen, das ja keine leistungsfähigeren Anlagen als die 500 KW Muster damals verfügbar waren. Andere BGA-Hersteller hatten dagegen schon immer deutlich größere Anlagentypen im Programm, diese wurde dann aber ja bekannterweise nicht bei der Ausführung berücksichtigt.

Ich kenne genügend Landwirte, die mit solchen Angeboten der Ansiedlung von Biogasparks in den Jahren 2004 bis 2006 überhäuft wurden.

Ich kann nur allen Anlegern der NAWARO AG empfehlen, noch ein paar Euro gemeinsam in den Hand zu nehmen und einen erfahreren Anlegerschutzanwalt zu beauftragen. Vielleicht gelingt es dem ja auch, noch etwas mehr Licht in die enge Verzahnung dieser Branchenauswüchse hineinzubringen.

Für mich steht mit dem BVG Urteil auf jeden Fall fest:

- die BIOGASBRANCHE hat gewonnen (mit Ausnahme von Schmack & Envitec)
- die Umwelt wird gewinnen, da das Substrat der Grossprojekte für sinnvolleren Einsatz wie bspw. auch für die Biogaseinspeisung wieder zur Verfügung stehen wird
- die Landwirte haben gewonnen, da die Konkurrenz um Flächen auch zu unvernünftigen Flächenkosten in den betroffenen Regionen geführt hat, wirklich Tierhaltungsbetriebe um Fläche mit BGA´s kämpfen mussten
- eine Vergütungs / Subventionsgerechtigkeit wiederhergestellt wurde, ein Landwirt bekommt auch nicht mehr Förderungsmittel, wenn er einen geplanten Schweinestall von 5000 Mastschweinen in 5 Einheiten von jeweils 1000 Mastschweinen aufteilt.(M.E. sind die Vergütungsregelungen des EEG subventionserheblich, also könnte man auch den § 42 AO in die Diskussion hineinbringen, denn warum hat man 40 x 500 KW und nicht 4 x 5 MW gebaut.)

Allen ein schönes Wochenende

vom Biogaslandwirt
 
aus der Diskussion: Geno BioEnergie 1
Autor (Datum des Eintrages): Agrarwissenschaftler  (23.02.09 15:03:32)
Beitrag: 20 von 22 (ID:36634033)
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