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[posting]36749877[/posting]:confused:

Lieber hochverehrter BoersenHighlander,


Vielleicht sollten wir zum ausgangspunkt für unseren ,na ja, sagen wir mal höflich, interessanten gedankenaustausch auf deinem bisherigen höchstem niveau zurückkommen.

Deshalb nocheinmal mein dich scheinbar etwas irretierende zitat wegen der von dir jämmerlich beklagten verschwundenen 50 billionen.

Quote:
....oder gar von vermögensschwund die rede ist, dann erlaube ich mir, dich etwas zu trösten und zu beruhigen, denn bei den angeblich verschwundenen billionen handelt es sich lediglich um etwas vorher nie dagewesenem, nämlich um fiktive, niemals mehr einbringliche nonsens forderungen,also guthaben, oder auch zum besseren verständnis, um lediglich wertlose zahlungsversprechen.

Du solltest deshalb den verlust von etwas logisch nicht dagewesenen und deshalb auch nicht- simsalabim -verschwundenen sein könnenden so dramatisch in der hier gezeigten orgastischen freudiger erregung dem kapitalismus anlasten, sondern der normalen menschlichen fähigkeit und lust zur selbstillusion.
Unqute:

Ich stelle mein beispiel einfach als frage, damit jeder für sich beantworten kann, ob es diesen o.a. vermögensverlust überhaupt geben kann oder ob derartige vermögen überhaupt existent sind.

Fallbeispiel.

Wir nehmen daher der einfachheit halber jemanden, den wir als größten schuldenmacher aller zeiten am meisten vertrauen und hoch verehren,nämlich den staat als solchen. (Somit uns selber.)

Nun wissen wir, dass die staatsverschuldung aller staaten exponetiell nach oben geht. Inzwischen steigen die (schulden) = zinsen per zinsenszins schneller als das sozialprodukt.
(obgleich zinseinkünfte oder zinsgewinne zum sozialprodukt gerechnet werden) Der rest ist einfachste mathematik, denn die zinsgutschriften steigen irgendwann auf die höhe des sozialproduktes per anno.

Wir erreichen damit folgendes. Geld wird wie bisher nicht gezahlt, sondern lediglich gezeigt. Wir sehen das zukünftige sozialprodukt als zinsen auf die staatsschuld und die daraus resultierenden zinsgutschriften als daraus resultierendes einkommen.

Die schuldenmacherei des staates hat damit einen primäreffekt, nämlich die verschuldung selbst. Da alle schulden des staates forderungen ( vermögen, guthaben etc.) der einzelnen bürger sind, ergibt sich bilanztechnisch auf beiden seiten jeder bilanz eine , je nach ansichtssache und gemütslage, entweder eine rote oder auch schwarze null, weil sich guthaben und forderungen ausgleichen müssen.

Der staatsbürger ist damit im klartext de facto und de jure gläubiger seiner selbst, weil sich seine forderungen gegen den staat, also gegen sich sich selber, mit seinen guthaben aufheben.

Deshalb sehe ich zunächst läppische 50 billionen verschwundene ähnliche vermögenswerte, die auf forderungen beruhen, die nicht mehr und niemals mehr einbringlich sind, nicht als vermögensverluste an, sondern als notwendigen vernichtungsschritt hin zu einer normalität. Sprich die herstellung von bedingungen, unter denen ein marktwirtschaftliche system funktionieren kann. Für mich ist dies die längst überfällige und notwendige kontrollierte insolvenz der staatengemeinschaften.
 
aus der Diskussion: 50 Billionen Dollar weg - Welthandel steuert auf Mega-Einbruch zu
Autor (Datum des Eintrages): Nannsen  (12.03.09 16:34:10)
Beitrag: 62 von 78 (ID:36754034)
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