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Also, ersteinmal sollte man nicht den Sozialismus/Kommunismus/Marxismus mit dem Anarchismus verwechseln. Das eine hat mit dem anderen so gut wie nichts zu tun.

Dann halte ich den Anarchokapitalismus für einen Wiederspruch in sich selbst. Kapitalismus und Macht sind die zwei Seiten derselben Medaille. So wie die vergengenen sozialistischen Systeme nichts anderes waren als ein Staatskapitalismus, bei dem halt nicht Eigentümer das sagen hatten, sondern Parteifunktionäre.

Der Anarchismus zeichnet sich gerade dadurch aus, dass er ohne "Befehlsgeber" auskommt, Also der Kapitaleigner, der Politiker und die Funktionäre abgeschafft sind. Es gibt keine abhängig Beschäftigten mehr, sondern alle arbeiten auf "eigene Rechnung". Dabei sind Fabriken in Hand der Arbeiter und der Ertrag fließt in ihre Hände.
Wer jetzt meint, das funktioniere nicht, sollte sich mit mal mit Nestor Machno oder mit der Spanischen Revolution beschäftigen. Dort wurden funktionierende Anarchien aufgebaut, die aber von allen!! herrschenden Mächten behindert wurden und dem Untergang preisgegeben wurden. Horst Stowasser beschreibt dies und auch im Verlag Graswurzelrevolution gibt entsprechende Literatur.


Von daher halte ich den Anarchokapitalismus für einen plumpen Rettungsversuch des Kapitalismus. Privateigentum, das über den persönlichen Gebrauch hinausgeht, kann keine Zukunft haben.
 
aus der Diskussion: hätte eine libertäre Partei eine Chance?
Autor (Datum des Eintrages): Azotobacter  (24.03.09 20:34:57)
Beitrag: 22 von 22 (ID:36838584)
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