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So, zur heutigen aktuellen Lageeinschätzung wollen wir das Thema „Insolvenzplanverfahren oder nicht“ endlich mal zusammenfassend abhaken und einfach folgendes, rein spekulativ, annehmen:

Selbst bei einer Rettung von Q haben die Altaktionäre nichts davon, da Asset-Deal-Wahrscheinlichkeit = 90%. Also realistisch betrachtet ist Q keine Anlage sondern ein Zock – klar, das wissen wir schon. Wie gesagt, manche sind anderer Meinung - ich halt nicht. Die Leichenfledderer Meldung von gestern Abend (Bayern greift nach den Filetstücken) bestärkt mich in dieser Meinung. Am Ende kommt es sogar zur kompletten Filetierung.

(Im Übrigen muss sich meine Meinung, wie die Meinung aller Anderen hier, natürlich keinesfalls mit der Realität decken.)


Bleibt also der Zock, dass Q hochgeht, weil es eben alle nicht wahrhaben wollen / nicht wissen / bewusst ignorieren, dass die Aktien wertlos werden. Zumindest ein oder zwei Tage mit hohen Ausschlägen nach oben könnten drin sein – SOLLTE eine positive Meldung kommen. Verdoppler nicht auszuschließen – Verlauf siehe Pfaff.

Dieses Szenario tritt aber nur dann ein, wenn Jaffe einen Investor findet. Und da stehen die Chancen schon grundsätzlich nicht sehr rosig. Mehr als 50% keinesfalls, eher weniger.

Ein zusätzliches verstecktes Risiko, selbst bei einer positiven Investoren-Meldung:
Springen dann wirklich alle auf den fahrenden Zug? Oder wird nicht schon in der Meldung ganz klar gemacht, dass die Altaktionäre draußen sind? Das ist ein weiterer großer Risikofaktor, der einem den Spaß ganz sehr verderben kann. Nicht alle Insoverwalter und Firmen kommunizieren so planlos wie bei Pfaff. Sagt Jaffe ganz eindeutig: „Wir haben einen Investor, und wir gründen mit ihm eine neue AG…“, dann war’s das, selbst für einen Zock.


So – und wenn jetzt gleich wieder die üblichen Basher-Anschuldigungen einsetzen:
Man muss hier einfach das Chance Risiko Verhältnis abwägen! GLAUBEN und HOFFEN hat bei Aktien noch nie etwas gebracht. Parolen wie „Einfach rein und Ex oder Hopp“, oder „Ich glaube einfach dran“ – na, das hört sich doch sehr dilettantisch an. Da sollte man sich von seinem letzten Geld lieber den Flug nach Las Vegas und ein paar Coins leisten. Da hat man mehr davon, kann man auch noch schön den Grand Canyon besuchen und sich eine oben-ohne-Show reinziehen.


Die letzte, und wahrscheinlich wichtigste Frage, ist die Frage der „Relativität“:
Hatte ich bereits in einem früheren Posting - von welchem Niveau kommt denn der Run nach oben? Wenn es aus POSITIVEN Nachrichtenmangel die nächsten Wochen noch auf 0,03 – 0,04 runtergeht, und da glaube ich fest dran, nützt selbst ein Verdoppler nichts, wenn man bei 0,08 schon dabei war. Dann hat man 8 Wochen lang seine Nerven kaputt gemacht, um am Ende den Einsatz wieder raus zu haben – klasse und das im Sommer!

Fazit:
Schlagt mich, oder nicht – Abdriften bis auf 0,04 oder drunter ist möglich, das Risiko, dass es nicht mal ein Zock wird ist hoch. Investorenmeldung KANN kommen, MUSS aber nicht. Die Meldung KÖNNEN die Leute falsch interpretieren, MÜSSEN es aber nicht. Der Run KANN einsetzen, MUSS es aber nicht.

Die einzige und wichtigste Frage ist die Frage des Einstiegs. Bei 0,08 fände ich das zwar nicht unbedingt Harakiri, aber doch zumindest Kamikaze.

Was tun?
Also ich würde hier höchstens mit einem, regelmäßig nach unten nachgezogenem, Stop Buy und SMS Kurs-Benachrichtigung (samt UMTS am PDA und TAN-Liste in der Hosentasche) dabei sein. Und selbst dann bleibt das hohe Risiko, automatisch in einen zu kurzen Hype zu kaufen, aus dem man nicht mehr rechtzeitig raus kommt.
 
aus der Diskussion: Prügelt Infineon die Qimonda AG selbst herunter ???
Autor (Datum des Eintrages): ahni  (03.04.09 08:09:24)
Beitrag: 41,591 von 50,990 (ID:36911570)
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