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Aktien Frankfurt Ausblick: Fest – Positive Vorgaben sorgen für gute Stimmung

08:20 06.04.09

FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestützt auf positive Vorgaben aus Übersee wird der deutsche Aktienmarkt am Montag mit Gewinnen erwartet. Der X-DAX, der auf Basis des DAX-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex abbildet, notierte kurz nach 8.00 Uhr bei 4.442 Zählern, was einem Plus von 1,30 Prozent gegenüber dem DAX-Schluss (Profil) auf Xetra vom Freitag entsprach. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex 4,32 Prozent hinzugewonnen.

"Sowohl die freundliche Entwicklung in Asien trotz des Raketentests von Nordkorea als auch die geknackte Marke von 8.000 Punkten im Dow Jones sorgen in Europa für gute Stimmung", sagte Händler Matt Buckland von CMC Markets. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index um 1,24 Prozent gestärkt. In den USA gingen die Börsen fester aus dem Handel und auch der Future auf den Dow Jones Industrial konnte seit dem Xetra-Schluss am Freitag 1,61 Prozent zulegen. Die Agenda ist unterdessen dünn – am Vormittag stehen einige Daten aus der Eurozone an.

Auf Unternehmensseite stachen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz die Papiere der Deutschen Post hervor. Sie gaben 1,81 Prozent auf 8,69 (Xetra-Schluss: 8,85) Euro nach. Der Logistikkonzern will laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" bei seinem britischen Konkurrenten Royal Mail einsteigen. Die Deutsche Post sei neben der niederländischen TNT Post und dem Finanzinvestor CVC in die Runde der letzten Bieter vorgestoßen. Ein Postsprecher sagte dazu am Samstag auf dpa-Anfrage, das Unternehmen gebe zu solchen Berichten "grundsätzlich keinen Kommentar ab". Die britische Regierung sucht der Zeitung zufolge einen Privatinvestor für die Staatspost und will 30 Prozent der Anteile verkaufen. Das Paket solle rund drei Milliarden Euro kosten. "Das sollte sich nicht positiv auf den Aktienkurs auswirken, da die Post bislang nicht gerade Glück mit ihren Auslandsexpansionen gehabt hat," kommentierte ein Händler.

Volkswagen gewannen 0,69 Prozent bei L&S hinzu. Ein Börsianer verwies auf einen Medienbericht, wonach Volkswagen und Porsche einen Tausch von Vermögenswerten planen. Dadurch soll es Porsche ermöglicht werden, den Anteil an den Wolfsburgern wie geplant auf 75 Prozent zu erhöhen, ohne die Verschuldung weiter zu heben. "Die Tatsache, dass Porsche entweder nicht bereit, oder aber nicht in der Lage ist, seinen Anteil bei dem aktuellen Kursniveau anzuheben, könnte die VW-Titel etwas belasten", sagte der Börsianer. Gleichzeitig limitiere dies den möglichen Ausgleich für VW-Vorzugsaktien, erklärte der Händler weiter.

Die Commerzbank ist hingegen zum Zankapfel mutiert: An den staatlichen Finanzspritzen für das Kreditinstitut entzündet sich ein offener Streit zwischen der Bundesregierung und der EU-Kommission. Im Kern wirft Berlin Brüssel vor, dass man einerseits zwar in der aktuellen Finanzkrise die Geldinstitute vor dem Kollaps bewahren will, sich andererseits aber bei der Prüfung von Hilfen im Einzelfall so viel Zeit lasse, dass das betroffene Institut am Ende doch in Gefahr gerät. Einem Händler zufolge ist die Nachricht jedoch nicht neu und sollte sich entsprechend kaum auf den Kurs auswirken. Die Kommission sei nicht davon überzeugt, dass durch die staatliche Hilfe ein fairer Wettbewerber gewährleistet ist. Die Bankaktien arbeiteten sich im vorbörslichen Handel minimal vor.

Premiere aber stürzten bei L&S um mehr als 12 Prozent ab. Der Bezahlfernsehsender hat den Bezugspreis für die Kapitalerhöhung um rund 367 Millionen neue Aktien auf 1,12 Euro festgelegt. "Die Kapitalerhöhung kommt wie erwartet, der niedrige Preis könnte aber in einer ersten Reaktion für Kursverluste sorgen", sagte ein Börsianer. Allerdings erwartet er auch, dass der Kurs im Tagesverlauf durch das ausführende Konsortium gestützt werde. "Dass der Preis in der Nähe von einem Euro liegen wird, war eigentlich klar."

Papiere der Hypo Real Estate (HRE) sollten sich die Anleger auf die Beobachtungsliste setzen. Laut einem Bericht der "Financial Times" (FT) will der Bund den Aktionären noch diese Woche ein Übernahmeangebot von maximal 1,26 Euro je Aktie machen. Händler erwarten eine moderate Kursreaktion. "Es ist unglaublich, dass der Steuerzahler noch soviel Geld für solch einen Müll bezahlen soll", sagte ein Börsianer. Vor Handelsbeginn verteuerten sich die Papiere bei L&S um 2,85 Prozent auf 1,26 (Xetra-Schlusskurs: 1,23) Euro.

Aktien von HUGO BOSS zeigten sich vorbörslich kaum beeindruckt von den jüngsten Äußerungen des Vorstandschefs Claus-Dietrich Lahrs. Sie gewannen bei L&S 0,30 Prozent hinzu. Der Chef des Modekonzerns sagte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", 2009 werde ein hartes Jahr und erst für 2010 rechne er mit einer leichten Entspannung. Damit wiederhole er lediglich frühere Äußerungen, sagte der Händler.

Der Minicomputer-Hersteller Kontron kletterte vorbörslich bei L&S um knapp zwei Prozent. Das Unternehmen liefert für Millionenbeträge Technik für Telekommunikations-Netzwerke und Spielautomaten. Einer der größten internationalen Telekommunikationsausrüster habe Plattformen der ATCA-Technologie im Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar bestellt, teilte das im TecDAX (Profil) notierte Unternehmen mit. Zudem liefert Kontron für 18 Millionen Dollar Plattformen an einen Spielautomaten-Hersteller./rum/la
Quelle: dpa-AFX:D:D
 
aus der Diskussion: Bank of America verbucht Gewinnrückgang !!! Nachbörslich oh oh oh
Autor (Datum des Eintrages): Jackrgbg  (06.04.09 08:41:29)
Beitrag: 3,049 von 7,743 (ID:36924104)
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