Fenster schließen  |  Fenster drucken

Kommentar: Warum Gold noch lange nicht am Ende ist


Es begann bereits Ende vergangener Woche: Als der Internationale Währungsfonds ankündigte, insgesamt rund 403 Tonnen Gold verkaufen zu wollen, verabschiedete sich der Goldpreis von den rund 920 US-Dollar pro Unze, um die er lange gependelt war, und begann seine Abwärtsfahrt.

Nun, zu Beginn der neuen Handelswoche, stürzte der Preis pro Unze des gelben Metalls auf rund 877 Dollar und damit knapp unter eine wichtige, charttechnische Marke bei 880 / 890 Dollar pro Unze. Als Grund wird vielfach die gute Performance der Aktienmärkte der letzten Wochen sowie ein aufkeimender Konjunkturoptimismus angeführt.

Aber ist das wirklich so? Glaubt die Mehrheit der Marktteilnehmer wirklich, dass der Boden in der Finanz- und Wirtschaftskrise schon gefunden ist? Schön wäre es, aber erlauben Sie uns eine gesunde Portion Skepsis. Schaut man sich um, so sind die Prognosen sowohl aus Wirtschaft als auch aus Politik alles andere als positiv. Allein die OECD erwartet für 2009 einen Einbruch der Weltwirtschaft um 2,7 Prozent!

Und das bedeutet unter anderem: Die Gelddruckmaschinen werden nicht zum Stillstand kommen – vor allem nicht in den USA. Die zahllosen Milliarden, die jetzt und in Zukunft in die Märkte gepumpt werden, zusammen mit den Zinssenkungen der Notenbanken weltweit, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einem deutlichen Anstieg der Inflation münden. Und damit den Dollar, und „Papieranlageformen“ generell, für viele Anleger unattraktiv machen. Zum Vorteil der Anlagen in Edelmetalle.

Ganz abgesehen davon, dass sich die vielen anderen Gründe, die für einen mittel- und langfristigen Anstieg der Goldpreise sprechen, nicht in Luft auflösen. Um nur einige davon zu nennen: Da wäre zuerst die Angebotsverknappung. Die Goldproduktion bleibt jetzt schon deutlich hinter dem Verbrauch zurück. Und da viele Minenkonzerne in der Krise nicht nur die Explorations- sondern auch die Produktionsbudgets kürzen, wird sich der Nachfrageüberhang eher noch verschärfen. Auch China sollte dazu beitragen, dass die Goldpreise weiter steigen. Denn das Reich der Mitte verfügt über enorme Dollar-Reserven und schaut sich schon seit längerem nach Möglichkeiten um, diese zu verringern. Eine Rotation in Rohstoffe – und hier insbesondere in Gold – läuft schon an.

Kann der Goldpreis also kurzfristig weiter fallen? Vielleicht sogar bis auf 850 und dann 800 Dollar je Unze? Möglich ist das – aber unserer Einschätzung lediglich eine vorübergehende Entwicklung, wenn es denn so kommen sollte. Eine Entwicklung übrigens, die viele der Experten, die mit Goldpreisen weit jenseits der Marke von 1.000 Dollar pro Unze rechnen – die Prognosen gehen sogar bis 2.500 Dollar / Unze – für Anfang 2009 erwartet haben. Doch das ändert an deren und unserer mittel- und langfristigen Einschätzung nichts: Die Tendenz für den Goldpreis in diesem Zeiträumen zeigt unserer Ansicht nach klar nach oben. Rücksetzer wie sie jetzt zu sehen sind, könnten deshalb sogar ausgezeichnete Einstiegsmöglichkeiten darstellen. Entweder in physisches Gold oder in ausgewählte Minenakten.


GOLDINVEST.de bietet Hintergrundberichte und aktuelle Kommentare zum Geschehen an den Rohstoffmärkten und verfolgt die Entwicklung ausgewählter Minengesellschaften aus dem Bereich der Edelmetalle, Basismetalle und sonstiger Rohstoffe. Weitere Informationen unter: www.goldinvest.de


Autor: Sven Olsson
 
aus der Diskussion: Strong SELL !! GOLD bald unter 300 !!!
Autor (Datum des Eintrages): kockar  (06.04.09 20:39:53)
Beitrag: 56 von 218 (ID:36929394)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE