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20.04.2009

FTD: Daimler spricht mit Staatsfonds aus China

Gerade erst ist das Emirat Abu Dhabi bei Daimler eingestiegen. Nun sprechen die Stuttgarter laut einer Zeitung auch mit einem chinesischen Staatsfonds. Konzernchef Zetsche will Regierungsvertreter in Peking treffen - und BMW in China überholen.

Der Autohersteller Daimler spricht laut einem Zeitungsbericht mit dem chinesischen Staatsfonds CIC über eine Beteiligung
und schließt einen Einstieg des Fonds nicht aus. "Wir haben in der Vergangenheit Kontakte mit möglichen Investoren aus China gehabt, und diese Gespräche sind nicht grundsätzlich abgebrochen", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Rande
der Automesse in Schanghai dem "Handelsblatt".

Die Anleger ließ der Bericht jedoch kalt. Die Daimler-Aktie verlor in einen schwachen Marktumfeld zeitweise über sechs Prozent.

Zetsche bestätigte, dass er am Dienstag in Peking verschiedene Regierungsvertreter treffen werde. Ob auch Vertreter des chinesischen Staatsfonds darunter seien, wollte er nicht sagen. Mit dem Einstieg des arabischen Staatsfonds IPIC sei zunächst das Ziel erreicht worden, die finanzielle Stärke von Daimler zu verbessern.

Der Staatsfonds aus Abu Dhabi war im März mit 1,95 Mrd. Euro bei den Stuttgartern eingestiegen. Nach dem Erwerb der neuen Aktien hält das Golf-Emirat 9,1 Prozent an dem Autokonzern. Zweiter Großaktionär ist Kuwait mit 6,9 Prozent. Daimler war der letzte große deutsche Autokonzern, der nicht über einen stabilen Großaktionär verfügte.

Der chinesische Staatsfonds CIC kündigte dem Zeitungsbericht zufolge am Wochenende an, lohnende Investitionen in
Europa zu prüfen. "Wir haben hier viele gute Chancen identifiziert", sagte CIC-Chef Lou Jiwei bei einer Finanzkonferenz auf der chinesischen Insel Hainan. "Wir werden auch in Europa einige vorsichtige Investitionen tätigen, in einem angemessenen Umfang."

Der Stuttgarter Autobauer kündigte am Montag zudem an, seinen Münchener Konkurrenten BMW beim Autoabsatz in China bald überholen zu wollen. Daimler werde in zwei bis drei Jahren in China mehr Pkw verkaufen als BMW, sagte Zetsche in Schanghai. Im März hatte Daimler 5100 Pkw der Marke Mercedes-Benz in China abgesetzt, rund die Hälfte
mehr als vor Jahresfrist. Damit rückten die Stuttgarter bereits nah an die Verkaufszahlen von BMW heran.


(c) FTD
 
aus der Diskussion: Daimlerchrysler AG
Autor (Datum des Eintrages): hinkelstone  (20.04.09 16:40:00)
Beitrag: 21,072 von 21,397 (ID:37003268)
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