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Erschreckend schwache Geschäftsentwicklung bei WMF mit EBIT-Einbruch in Q4 um 49 %!

EPS auf Ganzjahressicht gerade noch 1,55 €.

Glanzlichter des zweiten Halbjahrs 2008:
EBIT –47 % (Konsumgeschäft –76 %, Objektgeschäft –19 %)
EBT –68 %
EPS –79 %
Anstieg der Personalaufwandsquote um 5 %

Sonderfaktoren, die den Gewinneinbruch mitbegründen, konnte ich – sieht man einmal von dem überschaubaren negativen Effekt durch die petra-Akquisition ab – im Anhang zum Konzernabschluss nicht finden (auch aus dem im Vorjahresvergleich aufgeblähten sonstigen betrieblichen Aufwand lassen sich keine Sonderfaktoren extrahieren). Währungseffekte gehören zum normalen Geschäft.

Hätte WMF weniger progressiv bilanziert (z.B. Zinsfuß Pensionsrückstellungen nicht auf 6 % erhöht), sähe die Ergebnisentwicklung noch bescheidener aus.

Dazu gibt’s für aufmerksame Leser noch eine Reihe kleinerer Inkonsistenzen: So heißt es etwa im Geschäftsbericht, ohne den Neuerwerb petra-electronic wäre der Konzerumsatz 2008 um 2 % gestiegen. In der Klapproth-Rede ist dagegen von einem um die petra-Akquisition bereinigten Umsatzanstieg im Konsumgeschäft (!) um 1 % die Rede. Letztgenannte Angabe dürfte eher realistisch sein (vgl. Angaben in der Ambiente-Rede).

Wie WMF unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im laufenden Geschäftsjahr wieder Umsatz und Ergebnis des Vorjahres erreichen möchte, ist mir schleierhaft.

Mit einem 08er EV/EBITDA von 5, einem Quotienten aus Nettofinanzverschuldung und EBITDA von 1,2 und einem 08er KGV von 12,3 (Stämme) bzw. 9,0 (Vorzüge) ist die Aktie angesichts der absehbaren Probleme im Einzelhandel und Objektgeschäft aus meiner Sicht als Investment uninteressant, auch wenn die Vorzüge unter Buchwert notieren.
 
aus der Diskussion: WMF, die vergessene Perle
Autor (Datum des Eintrages): Joschka Schröder  (24.04.09 16:39:59)
Beitrag: 591 von 827 (ID:37036451)
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