Fortec Elektronik: auf der richtigen Faehrte Von Engelbert Hoermannsdorfer Die Fortec Elektronik Vertriebs AG (WKN: 577410) fristet eigentlich ein unverdientes Schattendasein. Das kleine Unternehmen ist seit zehn Jahren an der Boerse, und wechselte im Januar 1999 vom Freiverkehr in den Neuen Markt. In diesem Zeitraum hat Fortec noch nie enttaeuscht. Ist auch kein Kunststueck: In dem Bereich industrielle Elektronik sind Umsaetze und damit Gewinne relativ gut prognostizierbar. Freilich gibt es auch hier Konjunkturzyklen, die sind aber nicht so stark ausschlagend, und vor allem nicht so kurzfristigerer Natur. Schwerpunkt von Fortec sind u.a. die Displaytechnik, Stromversorgungsprodukte und integrierte Steuerungscomputer (Embedded-Computer-Technologien), wie man sie in Maschinen oder medizintechnischen Geraeten wieder findet. Fortec ist z.B. Kunde von Jumptec (siehe Doersam-Brief von letzter Woche). Wachstumsmotor sind die Elektro-/Elektronikmaerkte, ein Einbruch ist hier nicht zu erkennen. Zwar liefert Fortec auch an Kunden wie Siemens oder Alcatel. Aber die Probleme, die diese Konzerne haben, betreffen hauptsaechlich die Handy- und Telekommunikationssparte. Nach meinen Recherchen generiert Fortec bestenfalls 5% ihrer Umsaetze in diesem Segment – ein Wegfall von z.B. 2 Prozentpunkten geht im Grundrauschen unter. In der Finanzszene faellt kaum auf, dass derzeit die Konjunktur in der industriellen Elektronik sogar besser laeuft als im Jahr zuvor. Die juengsten Zahlen von Branchenmitspielern wie z.B. von Jumptec (WKN: 609060), Kontron (WKN: 523990), Jetter (626400) oder Data Modul (WKN: 549890) waren allesamt besser als erwartet, oder lagen am oberen Ende der Analystenschaetzungen. Auch Fortec legte ein hervorragendes drittes Fiskalquartal (31. Maerz) hin, mit dem das stuermische Wachstum des ersten Halbjahres weitergefuehrt wurde. Der Konzernumsatz kletterte um 52% auf 48,64 (i.V. 32,06) Mio. DEM, das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich sogar um 62% auf 2,82 (1,74) Mio. DEM. Damit blieb dem Unternehmen ein Ueberschuss von 1,6 (1,1) Mio. DEM in der Kasse. Das sind Zuwachsraten, wovon das Gros der Neuen Markt-Unternehmen traeumt. Zuversichtlich zeigt sich das Management auch bei der Zukunftsplanung. Denn nach heutigem Stand sieht man das Umsatzziel auf Gesamtjahresbasis von 63,5 Mio. DEM und den Gewinn vor Steuern von 4,1 Mio. DEM nicht nur ungefaehrdet, sondern man will vielmehr die Schaetzung uebertreffen. Und im naechsten Geschaeftsjahr duerfte es so weitergehen. Denn Fortec heimste erst kuerzlich den groessten Auftrag ihrer Firmengeschichte ein. Auftraggeber fuer das Projekt aus dem Bereich Display-Technik ist ein Unternehmen aus dem Dax-30-Index. Er wird allerdings nur zu geringen Teilen im derzeit laufenden vierten Fiskalquartal verbucht, da es ein Rahmenauftrag mit einer Laufzeit von ueber zwoelf Monaten ist. Das heisst, die groessten Umsatzanteile fallen ins naechste Geschaeftsjahr. Insofern halte ich ein Umsatzziel, naechstes Fiskaljahr 100-Mio.-DEM-Schwelle zu ueberschreiten, zwar fuer ambitioniert, aber erreichbar. Fundamental ist der Titel aeusserst guenstig. Wachstumsraten jenseits der 50%-Grenze und ein 01/02er KGV von 15 nebst KUV von 0,6 laden eigentlich zu einem Engagement ein. Einziger Wermutstropfen: Wegen niedriger Marktkapitalisierung engagieren sich kaum Fonds, lediglich Vermoegensverwaltungen. Meine Meinung: Mit einer Dividendenzahlung von 1 DEM je Aktie (Hauptversammlung im Dezember) weist Fortec sogar eine Dividendenrendite auf, die (fast) ihresgleichen am Neuen Markt sucht. Der Titel ist etwas fuer Langfristinvestoren, die in Hightech-Werte investieren wollen, aber ohne nervenaufreibenden Kursspruengen ausgesetzt zu sein. Bei den Analysten ist die Serioesitaet und Prognosesicherheit bestens bekannt. Gehen Sie davon aus, dass dies dem Kurs bald gut tun wird. (Schlusskurs am Freitag, den 8. Juni 2001: 35,10 EUR.) Gruß brokerass |
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aus der Diskussion: | Fortec als Superchance |
Autor (Datum des Eintrages): | brokerass (10.06.01 17:47:25) |
Beitrag: | 5 von 8 (ID:3705856) |
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