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[posting]37319020[/posting]ok, dann nenne andere Kriterien
für mich ist der Linke durch sozialismusaffines Denken gekennzeichnet.


Was verstehst du unter sozialismusaffin.

Bismarck! Ein verkappter Linker? Uff!!!

Um nicht vollkommen in den Jux abzugleiten versuch ich es mal mit einer ernsthaften Antwort, was ich unter sozial, aber nicht links oder sozialistisch verstehe, angelehnt an Grundprinzipien der katholischen Soziallehre, unter deren Einfluss ich aufgewachsen bin.

1.Die Personalität, also die Würde des Menschen.
Mit Personalität ist die Möglichkeit zur vollen Entfaltung der menschlichen Anlagen, Fähigkeiten, Begabungen und Talente gemeint. und zum respektvollen Umgang mit den Mitmenschen sowie zur gesamten Schöpfung. Dazu gehören unabdingbar, Freiheit und Gerechtigkeit.

2.Die Solidarität, der mitmenschlich Zusammenhalt.
Der Grundwert der Solidarität bezieht seine Kraft aus der Überzeugung, dass die Menschen zusammengehören. Die Menschen leben nicht als isolierte Individuen. Nur wenn sie ihre Fähigkeiten und Kräfte bündeln, können sie die gemeinsamen Ziele und Zwecke verwirklichen. Das gilt für die kleinen Lebenskreise wie Ehe, Lebensgemeinschaften und Familie ebenso wie für die gesellschaftlichen Lebensbereiche. Solidarität verpflichtet die Menschen füreinander einzustehen.

3.Die Subsidiarität, also die Eigenverantwortlichkeit.
Sie bedeutet bedeutet Kompetenz und Zuständigkeiten des Einzelnen und der kleineren Einheiten, wie Ehe, Lebenspartnerschaft, Familie oder kleineren Gemeinschaften. Die Umsetzung des Subsidiaritätsprinzips heißt danach, die Förderung der vorhandenen menschlichen Fähigkeiten, Ideen, Initiativen und soziale Phantasie. Es heißt aber nicht, die einzelnen, die kleinen Gemeinschaften, die Kommunen allein zu lassen und ihnen ungebührliche Lasten aufzubürden. Solidarität und Subsidiarität gehören zusammen und bilden gemeinsam ein Kriterienpaar zur Gestaltung der Gesellschaft im Sinne der sozialen Gerechtigkeit.


Klingt sozialistisch, ist es aber nicht. Denn der Sozialismus oder der Linke vertritt die Überzeugung der Staat habe gänzlich an die Stelle des eminent wichtigen Subsidiaritätsprinzips zu treten und hebelt damit andere Grundsätze wie Freiheit, Selbstbestimmung sowie die soziale Verantwortung des Einzelnen aus und macht aus mitmenschlichen Zusammenhalt, Beliebigkeit. Der Staat wird’s schon richten! Er fördert damit den Missbrauch des Solidaritätsprinzip, deckelt obendrein Freiheit durch zu große Eingriffe in die persönliche Veranwortlichkeit und Selbstbestimmung und bietet jeden Anlass sich auf die faule Haut zu legen. Die Gesellschaft verliert nicht nur ihre Dynamik sondern wird letztlich zerfallen, pleite gehen und/oder in den Totalitarismus abgleiten.

Leider muss ich sagen, dass auch die Unionsparteien deren Grundlagen eigentlich auf dieser Soziallehre beruhen, den dritten Punkt, die Subsidiarität, immer mehr vernachlässigen um mit Wahlversprechen die noch mehr Bequemlichkeit versprechen, ebenfalls auf Stimmenfang zu gehen, genau wie die SPD. Die Folge ist, die ehemals großen Volksparteien werden sich immer ähnlicher trudeln wenn man sie lässt über eine große Koalition immer mehr Richtung Einheitspartei, mit dem Endziel, eine Art DDR II. Und Angela Merkel (in so einem Staats-Gebilde sozialisiert) ist für mich das U-Boot dieser Entwicklung, wenn man sie nicht endlich gründlich und klar auf einen neuen Kurs rempelt.
 
aus der Diskussion: Was bedeutet es, links zu sein?
Autor (Datum des Eintrages): Kaperfahrer  (04.06.09 17:35:31)
Beitrag: 113 von 114 (ID:37321378)
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