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Es ist schon erstaunlic: Die Renditen bei Photovoltaikanlagen in Deutschland sind derzeit so gut wie noch nie, aber es gibt nicht einen geschlossenen Fonds, mit dem man von diesen Renditen profitieren könnte (der HCI-Fonds wurde noch in 2008 konzipiert und hat im Vergleich zu den derzeitigen Marktpreisen viel zu viel für die Module bezahlt).

Absolut die Finger lassen sollte man von den vielen Blindpool-Fonds wie dem WOC 02 (White Owl), die derzeit in der Platzierung sind. Über diese Fonds werden uns die im letzten Jahr in Spanien gebauten Solarparks mit riesigen Aufschlägen angedreht. Umgerechnet bezahlt man für die darin enthaltenen PV-Anlagen rd. 7.000,- EUR pro KWp. Wenn ich mal schätze, dass die Baukosten im letzten Jahr zw. 3.000 und 3.500,- EUR je KWp gelegen haben, bedeutet das, dass die Projektentwickler durch den Verkauf der PV-Anlagen an einen geschlossenen Fonds wie dem WOC 02 innerhalb eines Jahres mehr als 100 % verdient haben...

Bei diesen Einkaufspreisen können Fonds wie der WOC 02 nur noch deshalb attraktive Renditeprognosen zeigen, weil sie enorm gehebelt sind (70 % Fremdkapital) und außerdem mit einer steigenden Inflation kalkulieren. Man bedenke, dass die spanische Einspeisevergütungsregelung aus 2008 eine Kopplung an die Inflationsrate vorsieht. Steigt also die Inflationsrate, steigt auch die Einspeisevergütung. So weit so gut. Bei dem WOC-Fonds 02 ist es allerdings so, dass ein Ausbleiben von Inflation dazu führen kann, dass der Fonds auf die Dauer sein Fremdkapital nicht bedienen kann. Mit dieser Fondskonzeption wird eine eigentlich risikoarme und gut kalkulierbare Photovoltaikanlage zu einem Hopp-oder-Topp-Spekulationsobjekt.
 
aus der Diskussion: Geschlossene Fonds im Bereich Erneuerbare Energien
Autor (Datum des Eintrages): Herbert H  (17.07.09 17:54:15)
Beitrag: 15 von 235 (ID:37595476)
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