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kiska,

für eine unpopulistische herangehensweise fehlt eine ernsthafte und unabhängig durchgeführte situationsanalyse mit einer anschließenden breiten öffentlichen debatte, in der die bisherigen framings fallen und endlich mit einer integrierten sicht auf alle gesellschaftsbereiche für die nächsten 20 jahre diskutiert wird.

danach wäre offenkundig, dass das ganze gequatsche von vollbeschäftigung (a la 3. reich, oder wie soll das sonst ernsthaft gemeint sein?) oder " wer arbeiten will findet auch eine", "sozial ist was arbeit schafft", "wenn jeder sich selbst hilft ist allen geholfen":laugh: (gruß an die banken, opel, quelle usw)eben wirklich an den haaren herbeigezogener rechter populismus ist.
und rechten populismus wollen sich unsere vorzeigedemokraten ja nicht nachsagen lassen. also wird weiter so getan als hätte alles hand und fuß.
politische definierte zumutbatkeit von arbeit fängt dort an, wo sie hilft statistiken zu schönen und darüber die realität soweit möglich zu verwischen, am finanzmarkt verspekulierte Kommunal- und landeskassen zu füllen, lobbyverbände wie die der zeitarbeit zu subventionieren, die industie rund um die arbeitslosigkeit mit all ihren unsinnigen massnahmen zu fördern, oder gleich unlauteren wettbewerb über steuergelder zu finanzieren.

zumutbar in d ist auch nicht ident mit zumutbar in uganda oder nordkorea. es sei denn die cdu/spd/fdp wollen sich politisch auf dieselbe stufe stellen.

immer wieder wird das argument gebracht, manche arbeiten hätten eben keine höhere wertschöpfung als 7,50. genau hier liegt eine der großen lügen. wenn ein zeitarbeiter 7,50 verdient liegt seine wertschöpfung bei iondestens 20€.- diese 20 bezahlt nämlich der betrieb der den arbeiter ausleiht, also muss seine wertschöpfung darüber liegen, ansonsten wärs bw-schaftlicher unsinn.

wer für 3,50/std. hotelzimmer reinigt hat eine wertschöpfung von ca. 10.


hintergrund des ganzen politisch/medialen theaters ist selbstverständlich die verteidigung der politisch getroffenen fehlentscheidungen, die durch mediale unterstützung in erfolge umgedeutet werden.

lächerlich und armselig. Fakt ist aber auch, dass die öffentliche meinungsbildung nicht über eigenes wissen oder gar nachdenken erfolgt. die wird von der mehrheit entweder für 70 cent am kiosk gekauft oder alle 4 jahre von den politischen marktschreiern ins wohnzimmer serviert.

was nokia betrifft: klar war das einen aufschrei wert. andererseits flossen aber 10 mal mehr steuern durch nokia in die öffentlichen kassen als subventionen bezahlt wurden. und über viele jahre gabs die arbeitsplätze, die es ohne nokia nicht gegeben hätte. so ehrlich muss man auch sein.

mfg
 
aus der Diskussion: FDP-Politiker will Hartz IV um 30 Prozent kürzen
Autor (Datum des Eintrages): derdieschnautzelangsamvollhat  (18.07.09 19:45:14)
Beitrag: 113 von 159 (ID:37599978)
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