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Zum Thema Vermögensaufbau und Vermögenserhalt ein äußerst lehrreiches Beispiel:

Madeleine Schickedanz war vor 2-3 Jahren noch eine der reichsten Frau Deutschland, geschätztes Vermögen ca. 3 Milliarden Euro.

"Die einstige Arcandor-Milliardärin Schickedanz lebt von nur noch 600 Euro im Monat und kauft bei Discountern ein. Das mag so manchen erschrecken. Viel schockierender ist allerdings ihre unternehmerische Naivität.
Nur äußerst selten bietet sich die Gelegenheit, der Entstehung einer Legende beizuwohnen. Der Fall Schickedanz bringt alle Zutaten für eine ebensolche mit: ein märchenhafter Aufstieg, ein existenzbedrohender Niedergang - und eine tragische Heldin, die immer nur das Gute wollte. Entsprechend klingt die Geschichte, die Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz dem Land nun via "Bild am Sonntag" erzählt.
Mit der Insolvenz des Handelskonzerns Arcandor habe sie 3 Mrd. Euro verloren. Was ihr noch bleibt? 27 Mio. Euro - aber auch die stehen nur auf dem Papier. Sie spare jetzt an allem, "von den Lebensmitteln bis zu Kosmetik und Kleidung". Von nur noch 600 Euro im Monat lebten sie und ihr Ehemann Leo Herl. Gottlob: "Gemüse Obst und Kräuter haben wir im Garten." Das entlastet den Etat.
Es ist nicht das erste Mal, dass Madeleine Schickedanz die Geschichte ihrer angeblichen Not erzählt. Ehemann Leo Herl hatte vor ein paar Wochen Ähnliches berichtet - und so die Debatten um die böse Milliardärin, die sich weigert, ihr Unternehmen zu retten, verstummen lassen. Verblüffender als der Armutsbericht ist daher die Offenheit, mit der die 65-Jährige auf dem Boulevard ihre unternehmerische Arglosigkeit entblättert.
"Ich habe viel zu spät bemerkt, dass ich die Kontrolle verloren hatte", vertraut die - auffällig dezent geschminkte - Schickedanz dem einfühlsam fragenden "Bild"-Reporter an. "Und ich hätte schon viel früher Themen wie Internet im Versandhandel und Veränderung der Kaufhäuser angehen müssen." Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick kenne sie überhaupt nicht, bekannte sie dann freimütig. Und auch zum Insolvenzverwalter pflege sie keinen persönlichen Kontakt. Dafür nimmt sie Eicks Vorgänger Thomas Middelhoff in Schutz - obwohl der Manager (gegen den inzwischen wegen Untreue ermittelt wird) vielen als Hauptverantwortlicher des Arcandor-Desasters gilt. "Niemand ist unfehlbar. Aber ich distanziere mich von den unfairen Vorwürfen gegen Herrn Middelhoff, dem man im Nachhinein alles in die Schuhe schieben will."
Ihr Märchen ist nun zu Ende. Auf ein Happy End mag Madeleine Schickedanz nicht mehr hoffen. Sollte die Rettung Arcandors scheitern, drohe ihr auch noch der Verlust der verbliebenen Millionen. Nicht einmal eine Rente könne sie dann noch erwarten, klagt sie dem "Bild"-Mann. :cry:
(Quelle: FTD)
 
aus der Diskussion: Vermögensaufbau
Autor (Datum des Eintrages): Blume_des_Propheten  (20.07.09 09:00:55)
Beitrag: 27 von 28 (ID:37603641)
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