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[posting]37415456[/posting]Da gab es auch noch andere berichte von der HV, wesentlich weniger euphorisch wie der von redbull/EuramS.

Die HV fand in Stuttgart statt. Anwesend waren ca. 300 Aktionäre. Die Präsenz der Stammaktionäre lag bei 93,5%, dank der beiden Grossaktionäre, die fast 89% repräsentieren (Crystal Capital GmbH mit 51,8%, und FIBA Beteiligungs- und Anlagen GmbH, Hallein mit 36,9%).
Die WMF steigerte den Umsatz um 4,5% auf 796 Mio €. Das Konzern-Jahresergebnis, also der Gewinn, fiel hingegen um 36 % auf 22,5 Mio €.
Das lag vor allem am schlechten Geschäft beim Hauptumsatz-träger 'Konsumgüter', während das Kaffeemaschinen-geschäft immer noch eine 2-stellige Umsatzrendite aufweist. Restrukturierungskosten und die Eingliederung des Zukaufs von PETRA trugen ebenfalls zum Gewinnrückgang bei. Trotz alledem konnte der Vorstand die Eigenkapitalquote bei 53% der Bilanzsumme konstant halten.

Der Vorstand hat ordentliche Arbeit geleistet, auch wenn das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 22,5% fiel und die Umsatzrendite wieder sank. Die EBIT-Zielgrösse bleibt bei 5% vom Umsatz und soll jährlich um 5% wachsen. Für 2009 und 2010 werden allerdings keine Prognosen abgegeben.

Und wie hat der Vorstand nun die Eigentümer, die Aktionäre, an diesem noch befriedigenden Ergebnis beteiligt?
Der Gewinn je Aktie fiel um 38% auf 1,55 Euro. Die Dividende je Aktie wurde um 12% auf 1,05 Euro gesenkt. Das ist eine Ausschüttungsquote von 68% mit der man zufrieden sein kann. Die Rendite der Aktie ist damit gut. Der Börsenkurs hingegen hat sich seit der vorherigen HV wenig befriedigend entwickelt. Der Kurs purzelte von 32 bis auf 18 € bei der St.Aktie und von 23 bis auf 12 bei der VorzAktie. 2009 ging es bei der VA zwar wieder leicht aufwärts bis auf 16, die StAktie hingegen dümpelt zwischen 19 und 20 in Wartestellung und weiß nicht wohin, solange keine neuen und gute Nachrichten vom Vorstand kommen. Wir Aktionäre warten also, noch mit wenig Hoffnung, auf bessere Zeiten.

Es gab wenig Kritik von den Aktionären, denn auch die Vorstands-bezüge gingen zurück. Und der AR hat ab 2009 ein neues Vergütungssystem beschlossen, das auch ein CAP vorsieht, damit die Bezüge nicht explodieren können, wie dies in 2007 der Fall war. Bezogen auf die Kritik am wenig aussagefähigen Bericht des AR hat Prof. Feuerstein anschliessend sehr ausführlich berichtet, wie und was der AR macht. Das war für viele Kleinaktionäre sehr interessant.


Angesichts des Optimismus des Vorstandes könnte die WMF Aktie für längerfristige Anleger bei Kursen um 14 (VA) und 18 (StA) ein Kauf sein. Besonders auch unter dem Gesichtspunkt, dass der eine Grossaktionär seine Mehrheit wohl gewinnbringend an einen industriellen Investor weiterreichen könnte.
 
aus der Diskussion: WMF, die vergessene Perle
Autor (Datum des Eintrages): Erdman  (20.07.09 11:29:12)
Beitrag: 601 von 827 (ID:37604815)
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